Glaubenssachen - Heilig - Ein Geheimnis
Heilig bedeutet traditionell, besonders nah an Gott zu sein. Heilig ist in den meisten Religionen etwas Vollkommenes, also etwas Göttliches. Aber was könnte "heilig" heute für uns bedeuten? Im Zentrum des Films steht ein theologischer Bestseller aus dem Jahr 1917, "Das Heilige", des Marburger Theologen Rudolf Otto. Otto beschreibt das Erlebnis des Heiligen als eine Emotion, irgendwo zwischen Entzücken und Erschauern. Und sagt: "Es lebt in allen Religionen als ihr eigentlich Innerstes und ohne es wären sie gar nicht Religion". Heilig" ist demnach nichts, was wir mit unserem Intellekt begreifen, sondern etwas, das uns in unserem Gefühl ergreift, das uns widerfährt. Eine Erfahrung, die wir machen. Weil von dem, was heilig ist, nicht so ohne weiteres zu sprechen ist, hat das Heilige immer wieder die schöpferischen Kräfte der Menschen geweckt, hat sie inspiriert, kreativ tätig zu werden. Und gleichzeitig suchen alle Religionen, alle Konfessionen, diesem Heiligen auf verschiedene Arten nahe zu kommen und damit in Verbindung zu treten. Der Film spürt dem Heiligen nach im Mariendom von Neviges, wo die Frage gestellt wird: Wie baut man das Heilige? Er zeigt den Berliner Maler Robert Weber, der vor allem Madonnen und Heilige malt. Und er fragt, was "heilig" eigentlich für die Kirchen bedeutet. Eine kurze Reise in die lange Geschichte dessen, was wir "heilig" nennen.