Frankreichs Polizisten bekommen mehr Geld
20. Dezember 2018Drei führende Polizeigewerkschaften konnten sich mit dem französischen Innenminister Christophe Castaner auf eine schrittweise Erhöhung des Gehalts der Polizeibeamten einigen. Ab Januar sollen die Gehälter stufenweise steigen - um bis zu 120 Euro monatlich; bei höheren Dienstgraden sind es bis zu 150 Euro. Die Vereinbarung ebne den Weg für "für eine Verbesserung und Modernisierung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung der Polizei", teilte das Innenministerium mit.
Zudem hat die Regierung nach Angaben der Gewerkschaften Verhandlungen über den Überstunden-Berg zugesagt, den viele Polizisten nach der Anschlagsserie seit 2015 vor sich herschieben. Dadurch seien insgesamt Zuschläge von 275 Millionen Euro fällig, heißt es von den Arbeitnehmervertretern.
Keine Sonderprämie mehr
Dagegen entfällt eine zuvor von der Pariser Regierung zugesagte Sonderprämie von 300 Euro für alle Polizisten, die wegen der "Gelbwesten"-Proteste im Einsatz waren. Der Zuschlag sollte ursprünglich an 111.000 Beamte ausgezahlt werden. Nun sollen nur noch Mitarbeiter der Verwaltung und Techniker davon profitieren.
Die Polizei hatte nach der Massenmobilisierung bei den "Gelbwesten"-Protesten im ganzen Land wegen ihres Dauereinsatzes mehr Geld gefordert und mit Demonstrationen und Streik gedroht. Am Mittwoch hatte es dann einen eintägigen Polizeistreik gegeben. "Das, was wir wollten, ist eine sofortige Verbesserung der Kaufkraft", sagte der Generalsekretär der Gewerkschaft Unité-SGP, Yves Lefebvre.
Was die neuen Maßnahmen kosten werden, war noch unklar. Die zur Besänftigung der "Gelbwesten" geplanten milliardenschweren Sozialmaßnahmen von Präsident Emmanuel Macron reißen bereits ein riesiges Loch in Frankreichs Staatshaushalt.
sam/sti (afp, dpa)