Fußballer aus Bahrain kommt frei
11. Februar 2019Ein Gericht in Bangkok entschied, dass das Auslieferungsverfahren gegen Hakeem Al-Araibi eingestellt wird. Damit muss der den 25-Jährigen auch keine Abschiebung in seine alte Heimat mehr fürchten. Er soll bereits auf der Rückreise in seine Wahlheimat Australien sein, wo er inzwischen als politischer Flüchtling anerkannt ist. Al-Araibi steht dort bei den Verein Pascoe Vale FC aus Melbourne unter Vertrag.
"Wir wurden informiert, dass Bahrain den Antrag auf eine Auslieferung zurückziehen möchte. Wenn sie ihn nicht wollen, haben wir keinen Grund, ihn hier zu behalten", sagte Chatchom Akapin, thailändischer Generaldirektor der Abteilung für internationale Angelegenheiten, der Nachrichtenagentur AFP.
Zu zehn Jahre Haft verurteilt
Der Sportler war auf Bitten Bahrains Ende November in Thailand festgenommen worden, wo er zusammen mit seiner Frau Urlaub machen wollte. Das autoritär regierte Königreich im Persischen Golf wirft ihm vor, sich während des "Arabischen Frühlings" 2011 an einem Anschlag beteiligt zu haben. In Abwesenheit wurde er deshalb zu zehn Jahren Haft verurteilt. Al-Araibi bestreitet die Vorwürfe.
Tatsächlich stand er während der vermeintlichen Tatzeit bei einem Fußballspiel auf dem Platz, das live im Fernsehen übertragen wurde. Schon 2012 wurde er laut eigener Aussage in Untersuchungshaft über Monate gefoltert. Im Jahr 2014 flüchtete Al-Araibi nach Australien. Al-Araibi gibt als Grund für die Verfolgung seine Kritik an Scheich Salman bin Ebrahim Al Khalifa an. Al Khalifa ist Präsident des asiatischen Fußballverbandes AFC und zugleich Teil der bahrainischen Königsfamilie.
Bahrain: Verurteilung bleibt in Kraft
Bahrains Außenministerium erklärte, es nehme die Entscheidung der thailändischen Behörden zur Kenntnis. Al-Araibis Verurteilung bleibe in Kraft, das Königreich behalten sich das Recht vor, alle notwendigen legalen Schritte gegen ihn zu unternehmen. Gegen den Fußballer sei ein internationaler Haftbefehl ausgestellt worden, weil er vor dem Prozess geflohen sei.
Der Fall hat auch international Schlagzeilen gemacht. Der Weltverband FIFA und das Internationale Olympische Komitee forderten die Freilassung von Al-Araibi. Auch mehrere ehemalige und heutige Fußball-Profis wie Gary Lineker oder Italiens Nationalmannschafts-Kapitän Giorgio Chiellini setzten sich für ihn ein.
cgn/ww (dpa, sid)