"Die Kraft des Verbindenden"
1. Juli 2016Frankreich und Großbritannien haben gemeinsam an die blutigste Schlacht des Ersten Weltkriegs erinnert. Die Schlacht in der Region des Flusses Somme zwischen britischen und französischen Truppen auf der einen Seite und den Soldaten des deutschen Kaiserreichs auf der anderen begann am 1. Juli 1916. Viereinhalb Monate später lautete die traurige Bilanz: 500.000 Opfer - tot, verletzt oder vermisst - auf der Seite Großbritanniens und des Commonwealth, 500.000 aus Deutschland und 200.000 aus Frankreich.
An der Zeremonie in der Gedenkstätte im nordfranzösischen Thiepval nahmen neben Frankreichs Staatschef François Hollande und dem britischen Premierminister David Cameron auch Teile des britischen Königshauses teil: Thronfolger Charles, Camilla Parker Bowles, Prinz William und seine Ehefrau Kate sowie Prinz Harry. Deutschland wurde vom früheren Bundespräsidenten Horst Köhler vertreten.
Symbolische Botschaften
Präsident Hollande hatte ursprünglich nicht geplant, an dem 100. Jahrestag teilzunehmen. Aus dem Élyséepalast hieß es dazu: Mit seiner kurzfristigen Zusage habe der Staatschef signalisieren wollen, dass die guten Beziehungen der beiden Länder weiterbestünden.
Schon vor der Zeremonie hatte der französische Staatschef an die "Kraft der Verbindungen" zwischen Frankreich und Großbritannien erinnert - und an die Rolle Europas, den Frieden auf dem Kontinent zu bewahren. Darin heißt es: "Es ist die europäische Idee, die es erlaubt hat, die Spaltungen und Rivalitäten zwischen Staaten zu überwinden, und die uns seit 70 Jahren Frieden bringt." Gut eine Woche nach dem Brexit-Votum bekommen die Worte Hollandes eine besondere Brisanz.
nin/rb (dpa, afp, ape)