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Garfield - Seit 40 Jahren verfressen

19. Juni 2018

Wer Garfield liebt, der schaut dabei liebevoll auf die eigenen Schwächen, denn: Der Comic-Kater ist kein Held. Er liebt Lasagne und hasst den Montag - wer würde sich darin nicht wieder erkennen?

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Garfield vor einem Pastateller, Filmstill aus Garfield 2 Originaltitel: Garfield: A Tail of Two Kitties
Auch als Kinostar erfolgreich: der Kater in "Garfield 2 - Faulheit verpflichtet" (2006)Bild: Imago/EntertainmentPictures/20th Century Fox

"Fett und faul und stolz darauf" - wer hätte gedacht, dass man mit diesem Motto ein Weltstar werden könnte? Garfield hat genau das geschafft.

Die vom US-Amerikaner Jim Davis gezeichnete Kult-Comicfigur war das erste Mal zu sehen am 19. Juni vor 40 Jahren. In rund 40 Zeitungen wurde der Comic-Strip gezeigt. Als eines der Blätter aus Chicago kurz darauf den Comic-Strip wieder einstellte, hagelte es Leserbriefe und Proteste - und die Chefredaktion besann sich eines Besseren.

Garfield überall

Der tägliche Comic-Strip mit seinen Katzengedanken in Sprechblasenform wird nach den Daten von Davis' 1981 gegründetem Unternehmen Paws von rund 2400 Zeitungen in 80 Ländern und in 40 Sprachen gedruckt, erreicht so etwa 200 Millionen Menschen - und kam wegen seiner enormen Verbreitung 2002 ins Guinness-Buch der Rekorde. Garfield ist ein Medienphänomen. Und war das schon lange vor YouTube und dem Hype um Cat Content.

Zeichentrickkater Garfield
Gute Laune? Eher untypisch für GarfieldBild: Imago/United Archives

Die Bücher mit den Kater-Comics haben sich mehr als 200 Millionen Mal verkauft. Und auch die Zeichentrickserie "Garfield Show", vor zehn Jahren zunächst in Frankreich gestartet, ist ein globaler Erfolg. Die vierte Staffel ist in rund 130 Ländern zu sehen. Kino-Filme gibt es auch längst. Natürlich wird auch mit Merchandising gut verdient: Der Kater grinst auf T-Shirts, Hoodies und Base-Caps, die Bildergeschichten gibt es auf Kaffeetassen, vom Schlüsselanhänger bis zur Spardose sind insgesamt mehr als 5000 Garfield-Produkte weltweit zu haben.

Eine Katze unter Hunden

Garfields geistiger Vater, Jim Davis, ist auf einer Farm im ländlichen US-Bundesstaat Indiana aufgewachsen, zusammen mit seinen Eltern, seinem kleinen Bruder und zwei Dutzend Katzen - das hat ihn geprägt.  Als Kind musste er oft im Haus bleiben, weil er unter Asthma litt. Damit die Tage dann nicht zu langweilig wurden, fing er an zu zeichnen. Und damit hat er nie wieder aufgehört. 

Sein erster eigener Comic-Strip "Gnorm Gnat" erschien 1972 - im Mittelpunkt stand eine Stechmücke, kein wirklicher Glücksgriff. Und weil es damals schon etliche Cartoons mit Hunden gab, Davis aber mit Katzen großgeworden war, versuchte er mal mit einem schlauen, fetten Kater. Auf den Namen kam der Zeichner durch seinen Großvater James Garfield Davis.

Der Garfield in uns

"Garfield ist ein Anti-Held" hat Davis einmal gesagt. Er sage und mache all das Zeug, das alle gerne sagen und tun würden, wenn sie wüssten, dass sie damit durchkämen. Um es mal philosophisch zu sagen: Garfield lieben, heißt sich selbst zu lieben. In dem Sinne: Happy Birthday!

jhi/nf (dpa)