G20: Corona-Impfung darf kein Privileg sein
5. September 2021Die Bedingungen seien gegeben, um einen "Pakt von Rom" zu vereinbaren, erklärte Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza beim Treffen mit seinen Kollegen aus den G20-Staaten. Ein verpflichtender Punkt der Vereinbarung sei, Bedingungen zu schaffen, unter denen es ein Recht aller auf Corona-Impfungen gebe und sie nicht das Privileg weniger seien. Es herrsche ein sehr starkes Ungleichgewicht, so Speranza. Die reichsten Länder hätten mittlerweile hohe Impfraten, andere Länder hinkten hinterher.
Spahn beziffert Spende
Deutschland will laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen der internationalen Corona-Impfkampagne zur Verfügung stellen. "Das ist so viel wie wir bisher auch in unserem Land verimpft haben", sagte Spahn am Rande der G20-Konferenz in Rom. Angestrebt werde, dass bis zum Ende des Jahres mindestens 40 Prozent der Weltbevölkerung geimpft seien.
Die Pandemie sei erst vorbei, wenn sie auf der ganzen Welt vorbei sei. Ansonsten könnten Varianten entstehen, die dann auch Deutschland wieder erreichten und zu Problemen führten. "Wir sind erst sicher, wenn alle sicher sind", twitterte Spahn.
Ebenso wie Speranza betonte auch Spahn, wie wichtig das Impfen für die Entwicklung in den kommenden Monaten sei. "Jetzt im September entscheiden wir darüber, und zwar in Deutschland und Europa, wie sicher wir durch Herbst und Winter kommen", sagte Spahn. Um sicher durch die nächsten Monate zu kommen, brauche es "noch fünf Millionen Impfungen und mehr in Deutschland".
Die Gesundheitsminister der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer wollen bei ihrem zweitägigen Treffen auch über Wege sprechen, wissenschaftliche Erkenntnisse auf der Welt besser zugänglich zu machen. Das Ziel sei "eine starke Botschaft der Zusammenarbeit, Solidarität und Gerechtigkeit - unter der Überzeugung, dass niemand abgehängt wird", hieß es aus Rom.
Zudem soll in der italienischen Hauptstadt darüber beraten werden, wie zukünftige Pandemien verhindert werden könnten - oder wie sich die internationale Staatengemeinschaft zumindest besser darauf vorbereitet könnte.
wa/AR (dpa)