"Für Gerechtigkeit im Fall Michail Chodorkowskij"

Moskau, 14.5.2004, NESAWISSIMAJA GASETA, russ., Anastassija Kornja

Gestern (13.5.) wurde die Gründung eines Komitees bekannt gegeben, das sich für die Freilassung von Michail Chodorkowskij und eine gerechte Gerichtsverhandlung gegen ihn einsetzen wird. "Keine staatlichen Interessen können den Missbrauch der Justiz zur Bekämpfung politischer Gegner rechtfertigen", heißt es in einer Erklärung, die von bekannten Wissenschaftlern und Kulturschaffenden veröffentlicht wurde. 12 Personen setzten ihre Unterschriften unter die Erklärung – die Schauspieler Oleg Basilaschwili, Lija Achedschakowa, Sergej Jurskij, die Schriftsteller Boris Strugazkij, Daniil Granin, Fasik Iskander, Ljudmila Ulizkaja, die Mitglieder der Wissenschaftsakademie Michail Gasparow, Witalij Ginsburg und Jurij Ryschow, der "Bauleiter der Perestroika" Aleksandr Jakowlew.

Wie einer der Initiatoren des Komitees und Vorstandsvorsitzender von "Memorial", Arsenij Roginskij, der "Nesawissimaja gaseta" sagte, gebe es die Bewegung zur Verteidigung von Chodorkowskij seit etwa einem Monat: "Das Komitee trägt vorläufig den Namen ‚Für Gerechtigkeit im Fall Michail Chorodkowskij‘. Wir stellen eine Gruppe von Bürgern dar, die den Gedanken ‚gesellschaftliche Kontrolle über die Situation‘ vorantreibt."

Nach Ansicht der Teilnehmer der Bewegung müssen alle Anklagen gegen Chodorkowskij in einer offenen Gerichtverhandlung erörtert werden. (...) (lr)