Fragen und Antworten zu Alzheimer
19. Dezember 20151906 hatte Alois Alzheimer die nach ihm benannte Krankheit beschrieben, nachdem er eine Patientin in Behandlung hatte, die daran erkrankt war. Heute weiß man, dass Plaques, die sich im Gehirn bilden, etwas mit dem Absterben der Zellen zu tun haben.
Aber noch immer streiten Forscher darüber, was die eigentlichen Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind und welche Strategien dagegen am ehesten Aussicht auf Erfolg haben.
Wie viele Menschen sind von Alzheimer betroffen?
Alzheimer ist die häufigste neurodegenerative Erkrankung und macht etwa 60 Prozent aller Demenzfälle aus. Die Organisation Alzheimer Disease International (ADI) geht von weltweit 47 Millionen Betroffenen aus. In Deutschland sind es etwa 1,5 Millionen. Nach dem Welt-Alzheimer-Bericht 2015 wird sich die Zahl der Patienten bis zum Jahr 2050 fast verdreifachen.
Welche Rolle spielt das Alter?
Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, steigt mit dem Alter. Nur wenige Menschen sind vor dem 65. Lebensjahr betroffen. Von den 85- bis 89-Jährigen leidet jeder Vierte an Demenz. In der Gruppe ab 90 Jahren sind es bereits etwa 40 Prozent. Aber: Schon mehrere Jahrzehnte vor Ausbruch der Demenz fangen die Veränderungen im Gehirn an.
Was passiert im Gehirn?
Das Absterben der Hirnzellen geht mit der Bildung von zwei Arten von Plaques einher: Dem Amyloid-Beta-Protein und dem Tau-Protein. Forscher streiten darüber, welche der beiden Plaques ursächlich für den Verlauf der Krankheit ist, und ob die beobachteten Plaques Ursache oder Wirkung der Alzheimer-Erkrankung sind. Grundsätzlich geht man davon aus, dass sie die Reizübertragung der Nervenzellen behindern und die Zellen dadurch absterben.
Wie wirkt sich Alzheimer aus?
Die Betroffenen verlieren ihr Gedächtnis und ihre Erinnerung. Damit verändert sich auch ihr Wesen. Im fortgeschrittenen Stadium weiß ein Patient nicht mehr, wo er sich befindet und wer er ist. Viele Erkrankte erkennen ihre Angehörigen nicht mehr, manche werden aggressiv. Weil die Patienten oft körperlich noch fit und kräftig sind, ist eine Beaufsichtigung meist rund um die Uhr nötig.
Was kann man dagegen tun?
Es gibt weder eine vorbeugende Impfung noch ein Heilmittel gegen Alzheimer. Medikamente haben einen nur geringen Effekt. Sie können die Beschwerden allenfalls hinauszögern oder etwas lindern. Therapien können kognitives Training oder etwa Musiktherapie beinhalten. Einige Forscher vermuten, dass sich der Ausbruch der Krankheit durch Sport und eine gesunde Lebensführung hinauszögern lässt.
fs/hf (mit dpa)