1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Frontex startet ersten Einsatz außerhalb EU

22. Mai 2019

Die Grenzschutzbehörde der Europäischen Union läutet eine "neue Phase der Zusammenarbeit" mit Nicht-EU-Staaten ein. Bei der "Bewältigung der Migration" unterstützt Frontex künftig auch Albanien.

https://p.dw.com/p/3Ir7b
Frontex-Beamter Armbinde
Bild: EU/N. Doychinov

Beamte der EU-Grenzschutzbehörde Frontex werden zum ersten Mal außerhalb der Europäischen Union eingesetzt. Sie bewachen in Albanien von diesem Mittwoch an - gemeinsam mit einheimischen Kräften - die Grenze zu Griechenland, wie Frontex mitteilte.

EU-Kommissar Dimitris Avramopoulos sprach von einem historischen Schritt bei der "Bewältigung der Migration". Die Aktion solle dazu beitragen, Albanien enger an die Europäische Union zu binden. Der Schutz der gemeinsamen Grenzen sei eine Herausforderung, die beide Seiten gemeinsam hätten, betonte der griechische Kommissar.

Albanien Tirana | Start Frontex-Mission, mit Premierminister Edi Rama
Startschuss in Tirana: EU-Kommissar Avramopoulos, Albaiens Ministerpräsident Rama und Frontex-Chef Leggeri (v.l.n.r.)Bild: DW/A. Ruci

Frontex stellt nach eigenen Angaben insgesamt 50 Beamte, 16 Einsatzwagen und ein Fahrzeug mit Wärmebildkamera zur Verfügung. Albanien soll durch die Zusammenarbeit mit der EU-Behörde auch Unterstützung bei der Bekämpfung grenzüberschreitender Kriminalität bekommen.

EU-Annäherung im Blick 

Ministerpräsident Edi Rama begrüßte den Schritt und sprach von einer "Stärkung der Kooperation im Bereich der Sicherheit". Seine Regierung hofft, im Juni Beitrittsgespräche mit der EU aufnehmen zu können.

Grenzgebiet zwischen Albanien und Griechenland
Im Visier von Frontex: Grenzgebiet zwischen Albanien und GriechenlandBild: DW/A. Topi

"Wir können mit den vielen Herausforderungen an unseren Grenzen nur effektiv umgehen, wenn wir grenzüberschreitend zusammenarbeiten", betonte auch Frontex-Chef Fabrice Leggeri.

Ähnliche Vereinbarungen hat die EU mit Nord-Mazedonien, Serbien, Montenegro und Bosnien-Herzegowina getroffen. Sie sollen demnächst in Kraft treten. Alle Länder liegen auf der sogenannten Balkanroute, über die in den Jahren 2015 und 2016 hunderttausende Migranten in die Europäische Union gekommen waren. Daraufhin hatte die EU beschlossen, Frontex deutlich auszubauen.

wa/se (afp, dpa)