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Frisches Geld für Griechenland

11. Februar 2015

Griechenland hat sich am Kapitalmarkt frisches Geld besorgt. Zudem sucht das Land Unterstützung von der Industrieländer-Organisation OECD.

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Symbolbild Griechenland Medien 2015
Bild: Louisa Gouliamaki/AFP/Getty Images

Gut zwei Wochen nach dem Wahlsieg der Linkspartei unter Regierungschef Alexis Tsipras hat sich das schuldengeplagte Griechenland kurzfristig frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt. Bei der Auktion von Geldmarktpapieren flossen knapp 1,14 Milliarden Euro in die Kasse.

Die Papiere haben nur eine kurze Laufzeit von drei Monaten, der Zinssatz betrug 2,50 Prozent, wie die Schuldenagentur PDMA am Mittwoch mitteilte. Er war damit deutlich höher als bei einer ähnlichen Auktion im Vormonat (2,15 Prozent). Die Links-Rechts-Koalitionsregierung strebt eine Neuregelung in der griechischen Schuldenproblematik an.

OECD will helfen

Kurz vor dem Treffen der Euro-Finanzminister am Mittwoch in Brüssel kündigte Ministerpräsident Tsipras in London an, mit der Industrieländer-Organisation OECD (Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) eine Vereinbarung über die Umsetzung von Reformen abzuschließen.

Welche Maßnahmen das seien, solle von Griechenland selbst und nicht von außen entschieden werden. Seine Regierung sehe sich zu den Reformen verpflichtet, die das Land wirklich brauche, sagte Tsipras.

Der Generalsekretär der OECD, Angel Gurria, sagte bei dem Treffen, die Krise in Griechenland habe niedriges Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit, wachsendes soziales Ungleichgewicht und zerstörtes Vertrauen hervorgebracht. Seine Organisation wolle Griechenland helfen, diese Probleme anzugehen.

Bisher sind die Fronten verhärtet, weil Deutschland und andere Länder der Eurozone auf der Umsetzung bereits vereinbarter Reformen und Sparprogramme pochen. Die lehnt die neue Regierung in Athen aber ebenso ab wie eine Aufsicht durch die sogenannte Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF).

Peking will von nichts wissen

Der stellvertretende griechische Finanzminister Dimitris Mardas erklärte am Mittwoch, es gebe mittlerweile Hinweise darauf, dass eine Lösung mit den EU-Partnern gefunden werden könne. Auch Österreich hält eine Einigung noch in diesem Monat für möglich.

Er denke, dass es rechtzeitig zum Auslaufen des aktuellen Hilfsprogramms Ende Februar eine Lösung geben könne, "wenn Griechenland das wünscht", sagte Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling im ORF-Radio.

Dagegen hatte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble am Dienstag in Istanbul noch auf die Frage geantwortet, was geschehe, wenn Griechenland den vereinbarten Reformweg nicht verfolgen wolle: "Dann ist es eben vorbei."

Zu Berichten, wonach China Griechenland seine Hilfe angeboten habe, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking, darüber wisse sie nichts.

Zuvor hatte der stellvertretende griechische Außenminister Nikos Chountis erklärt, Russland und China hätten seinem Land Finanzhilfen angeboten.

bea/zdh (dpa, reuters)