Frauenpower bei den MTV Music Video Awards 2019
27. August 2019Zweistellig waren die Nominierungen von Taylor Swift und Ariana Grande. Auch Shootingstar Billie Eilish und der einzige Herr in der ersten Reihe der Preisträger, Lil Nas X, konnten auf mehrere Auszeichnungen hoffen. Die Preise teilten sie sich mehr oder weniger untereinander auf. Swift, Grande und Eilish gewannen jeweils drei Trophäen.
Quietschbunt eröffnete Taylor Swift die 36. Verleihung der MTV Video Music Awards. Und dann reihten sich die Stars aneinander: Shawn Mendes und Camila Cabello, Lizzo, die Jonas Brothers, Lil Nas X, Miley Cyrus und Missy Elliott (Artikelbild) traten live auf oder wurden zugeschaltet.
Zu den Laudatoren zählten John Travolta, Adriana Lima, Gigi und Bella Hadid, die Fußballerin Alex Morgan sowie Musik-Veteranen wie Pepa (von Salt-N-Pepa), Lenny Kravitz, Ice-T oder Queen Latifa.
Skandalfreie Show
Wer einen handfesten Skandal erwartete, der bei den MTV Music Video Awards fast zur Tradition gehört, wartete vergeblich. Bemerkenswert war der rührende Auftritt von Miley Cyrus: Kurz nach dem Ehe-Aus mit Schauspieler Liam Hemsworth präsentierte die Popsängerin zum ersten Mal öffentlich ihren neuen Song "Slide Away", der von Trennung und Loslassen handelt. Im schwarzen Minikleid mit nasssträhnigen Haaren in schwarz-weißes Licht getaucht sang Cyrus aus tiefster Seele. Sie konnte auch schon einmal anders: 2013 schockierte sie das Publikum mit einem höchst lasziven Auftritt bei den MTV Awards.
Für den berühmtesten Skandal jedoch hatten Madonna und Britney Spears 2003 gesorgt, als sie sich bei ihrem Live-Auftritt küssten - etwas zu intensiv für das US-Publikum. Auch nicht schlecht war der Auftritt von Nirvana 1992. Obwohl die Band den Preis für "Smells Like Teen Spirit" erhielt und die Veranstalter auch erwarteten, dass Nivana ihren größten Hit live performen würden, spielten sie den Anfang ihres Songs "Rape Me" (Vergewaltige mich), um dann "Lithium" zu spielen. Am Ende spuckte Sänger Kurt Cobain noch auf das Klavier von Elton John - er dachte, sein Erzfeind Axl Rose würde darauf spielen.
2019 gab es keine Küsse, keine Spucke, keine frechen Statements, keine sexuellen Anzüglichkeiten. Ein kleines Statement gegen die Einwanderungspolitik von US-Präsident Trump und ein Plädoyer für Freiheit und Gleichheit von Taylor Swift waren die einzigen politischen Anspielungen. Fazit des Abends: Das Herausstechendste war der hohe Anteil an Preisträgerinnen. Seit 1984 verleiht der US-Musiksender MTV den Video Music Award - doch so viel Frauenpower gab es bei den VMAs noch nie.