Franz Joseph I: Ausstellung zum 100. Todestag
21. November 201668 Herrschaftsjahre - so lange prägte Franz Joseph I. die Innen- und Außenpolitik der Donaumonarchie. 1848, im Jahr der bürgerlichen Revolution, bestieg er mit nur 18 Jahren den Thron. Am 21. November 1916 verstarb er mitten im Ersten Weltkrieg. "Ich bin mit meiner Arbeit nicht fertig geworden", sollen die letzten Worte des dienstältesten Monarchen seiner Zeit gewesen sein, der bis kurz vor seinem Tod am Schreibtisch gesessen haben soll. Eine Ausstellung 100 Jahre nach seinem Tod gibt seit Mitte März tiefe Einblicke in das Leben und Wirken des Habsburgers. Jetzt biegt sie auf die Zielgerade ein.
Bis heute ist Franz Joseph I. umstritten: Für die einen ist er Symbolfigur für die "gute, alte Zeit", für ein mächtiges, prunkvolles Österreich. Für die anderen ist er ein miserabler Heerführer, der das Kaisertum in den Abgrund manövrierte. Tatsächlich verlor er sowohl den Krieg gegen Sardinien-Piemont und Frankreich 1859 als auch gegen Preußen 1866. Ein dramatisches Attentat, das er 1853 überlebte, wendete er gekonnt zu einem positiven Imagewechsel - zur "Errettung" des Kaisers. Der Attentäter, der sich für das harte Durchgreifen in der Ungarn-Revolution rächen wollte, wurde erhängt.
Umfassendes Ausstellungs-Bild
Wer war nun dieser Kaiser? Die Ausstellung "Franz Joseph 1830-1916. Zum 100. Todestag des Kaisers" will Antworten geben - und das gleich an vier Standorten: im Schloss Schönbrunn, in der Kaiserlichen Wagenburg, im Hofmobiliendepot und im Schloss Niederweiden. Passend zu den Ausstellungsorten sind auch die jeweiligen Themen.
In "Mensch & Herrscher" erfährt der Besucher auf Schloss Schönbrunn alles über die Herkunft des Kaisers, seine Kindheit und Jugend, seine privaten Schicksalsschläge und seine Regierungsjahre. Kutschen und Kleider in der Kaiserlichen Wagenburg geben Einblicke in das Thema "Repräsentanz & Bescheidenheit", in die Inszenierung nach außen und die Schlichtheit nach innen.
Ähnliches spiegelt auch "Fest & Alltag" im Hofmobiliendepot-Möbelmuseum Wien wider: die Rolle als Kaiser auf der einen Seite und die bescheidenen persönlichen Ansprüche auf der anderen. Im Schloss Niederweiden in Niederösterreich, der einzigen Ausstellungsstätte außerhalb Wiens, kreist alles um "Jagd & Freizeit" bei Hofe. Hier lernt man die ausgelassenere Seite des pflichtbewussten Monarchen kennen. Jetzt gegen Ende der Schau, verzeichnet Schloss Schönbrunn als Veranstalter mehr als 250.000 Besucher an allen vier Standorten. Die Ausstellung läuft bis zum 27.November und wer sich beeilt, kann sie noch erleben