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1000 Soldaten für Zentralafrika

26. November 2013

Wird die Zentralafrikanische Republik der neue Unruheherd in Afrika? Das zumindest befürchtet Frankreich. Paris fordert deshalb ein UN-Mandat und möchte die bereits vorhandenen Truppen im Land verstärken.

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Frankreich möchte in Kürze 1000 Soldaten nach Zentralafrika entsenden. Der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte dem Radiosender Europe 1, dass die Soldaten dabei eine afrikanische Militäreinheit unterstützen sollen, um die Lage in dem krisengeplagten Land zu beruhigen. Die französischen Soldaten sollen für die Dauer eines halben Jahres bleiben. Im Land befindet sich bereits eine 400-Mann starke Truppe aus Frankreich.

In der Nacht zum Dienstag hatte Frankreich den UN-Sicherheitsrat über die Geschehnisse in dem afrikanischen Land unterrichtet. Frankreich strebt nun eine Resolution im UN-Sicherheitsrat an, die es den Vereinten Nationen ermöglicht, Blauhelme zu entsenden. Nach Verabschiedung der Resolution sei geplant, 800 französischen Soldaten in Zentralafrika zu stationieren, sagte der zentralafrikanische Premierminister Nicolas Tiangaye in Paris.

Ein Land versinkt im Chaos

Seitdem das Rebellenbündnis Séléka im März 2013 den Präsidenten Francois Bozizé gestürzt hat, versinkt das Land im Chaos. Der neue Staatschef Michel Djotodia löste Séléka später auf, doch zahlreiche Rebellengruppen sind wegen der schwachen heimischen Streitkräfte nach wie vor im Land aktiv. Vor allem in entlegenen Regionen dauert die Gewalt an, seit Anfang November wird auch die Hauptstadt Bangui immer wieder von Unruhen erschüttert.

Frankreich hat in den vergangenen Wochen mehrfach vor der Gefahr eines Völkermords gewarnt. Aufgrund der zahlreichen marodierenden Bande hersche "absolutes Chaos", sagte Außenminister Laurent Fabius, In der Zentralafrikanischen Republik gebe es außerdem zu wenig Ärzt und die Kindersterblichkeit sei extrem hoch. Auch andere NGOs befürworten eine stärkere Einmischung seitens der UN. "Nur UN-Friedenstruppen können ein Massensterben verhindern", sagte etwa Ulrich Delius, Afrikareferent bei der Gesellschaft für bedrohte Völker. Die internationale Staatengemeinschaft müsse intervenieren, um blutige Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen zu stoppen.

Derzeit befinden sich rund 2500 Soldaten einer Mission der Afrikanischen Union (MISCA) im Land, die UN sollen eine Entsendung von 6000 Blauhelmen planen. Dafür fehlt aber bisher ein Mandat des UN-Sicherheitsrates.

zam/mm (rtr, afp, dpa, ap)