Frankfurter Buchmesse: 25.000 dürfen täglich rein
1. September 2021Die Frankfurter Buchmesse ist die größte der Welt - und seit jeher ein Treffpunkt für Zehntausende internationale Buchliebhaber, Literaturfans, Verlagsmitarbeiter, Veranstalter und Autoren. Noch im Jahr 2019 strömten mehr als 300.000 Besucherinnen und Besucher auf die Buchmesse, mehr als die Hälfte davon Privatbesucher. Vor Ort waren 7450 Aussteller aus 104 Ländern dabei.
Durch die Corona-Pandemie fand die Buchmesse 2020 nur sehr stark reduziert statt: Es gab keine Hallenausstellung, sondern lediglich ein virtuelles Programm.
Das soll sich in diesem Jahr wieder ändern: Die Frankfurter Buchmesse darf nach gegenwärtigem Stand im Oktober 2021 täglich 25 000 Teilnehmer empfangen. Dazu liege nun eine Sondergenehmigung vor, vermelden die Veranstalter. Diese gelte "unter Beachtung des vorliegenden Hygienekonzeptes" und "nach heutigem Planungsstand". Um Ansammlungen zu verhindern, wird die "Verteilung der Menschen auf dem Gelände per Video-Monitoring überwacht", hieß es schon im Sommer seitens der Veranstalter. Zudem wurde die Teilnehmerzahl verringert und ein großzügiges Hallenkonzept erstellt.
Des Weiteren wird die 3G-Regelung gelten: Einlass gibt es nur für Geimpfte und Genesene, alle anderen brauchen einen aktuellen negativen Test. Tickets müssen online gebucht werden, um die Kontaktverfolgung zu gewährleisten. Außerdem ist das Tragen einer Maske verpflichtend.
So soll ein internationales Miteinander aber wieder möglich sein: Unter dem Motto "Singular Plurality - Singulier Pluriel" ist 2021 außerdem Kanada auf der Frankfurter Buchmesse Ehrengast.
Frankfurter Buchmesse als "Ort der Begegnung"
Die Frankfurter Buchmesse werde "auch 2021 wieder ein wichtiger Ort der Begegnung sein" für Autoren und Autorinnen, Leser und Leserinnen, so ließ Direktor Juergen Boos auf der Website der Buchmesse verlauten. "Die Branche braucht Austausche und Sichtbarkeit mehr denn je."
Die große Frühjahrsbuchmesse in Deutschland, die Leipziger Buchmesse, fand dagegen coronabedingt auch 2021 nicht vor Ort statt. Stattdessen gab es eine Sonderausgabe Ende Mai, mit Hunderten Lesungen in Leipzig: "Leipzig liest extra".
Live und digital
Bisher haben sich zur Frankfurter Buchmesse Aussteller aus 60 Ländern angemeldet, es soll außerdem auch digitale und hybride Veranstaltungen geben. Bekannte Autorinnen und Autoren wollen ihre neuen Bücher präsentieren, unter anderem Sven Regener, Elke Heidenreich, Johanna Adorján, Bülent Ceylan, Helen MacDonald, Eva Menasse, Emine Sevgi Özdamar, Colm Toíbín und Aminata Touré.
Außerdem bringt das nordamerikanische Gastland Kanada seine populäre und reiche Literaturtradition, einen Pavillon vor Ort sowie ein hybrides Veranstaltungsprogramm mit. Margaret Atwood, eine der weltweit berühmtesten kanadischen Autorinnen und Verfasserin des dystopischen Klassikers "Der Report der Magd", war schon 2017 in Frankfurt auf der Buchmesse zu Gast, um den Friedenspreis des deutschen Buchhandels in Empfang zu nehmen. Auch bei der letzten Buchmesse vor der Pandemie im Jahr 2019 war Atwood zugegen, um die Einladung an Kanada als Gastland in Empfang zu nehmen. Auch dieses Jahr hoffen Fans auf einen Besuch der Autorin - das Programm des Gastlandes wird Mitte September bekanntgegeben.
Lesungen sind auf dem Messegelände und in der Stadt geplant, als Vor-Ort-Events mit Liveübertragungen oder rein digitale Angebote, dazu gibt es überall in der Stadt Diskussionen, Poetry-Slams und Konzerte.
Literaturpreise im Oktober
Im Oktober werden auch mehrere wichtige nationale und internationale Preise vergeben, unter anderem der Deutsche Buchpreis am 18. Oktober und der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels am 24. Oktober, den die Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe erhält.
db/ka (mit dpa, AFP, epd), aktualisiert am 1.09.2021 von cl (mit dpa)