Frank Lloyd Wrights Weltkulturerbe
Die USA haben ein neues Weltkulturerbe. Acht Gebäude des Stararchitekten Frank Lloyd Wright wurden von der UNESCO ausgewählt und bilden gemeinsam das 24. Welterbe in den USA. Sie reflektieren Wrights vielfältiges Design.
Solomon R. Guggenheim Museum
Wrights vielleicht bekanntestes Gebäude ist das Guggenheim-Museum an New Yorks Upper East Side. "Neben dem Guggenheim-Museum wird jedes andere Museum New Yorks wie eine protestantische Scheune wirken", soll der Architekt über sein Meisterwerk gesagt haben. Im Oktober 1959 öffnete das Gebäude erstmals seine Türen für die breite Öffentlichkeit - sechs Monate nach Wrights Tod.
Einer der größten Architekten des 20. Jahrhunderts
Frank Lloyd Wright (1867-1959), hier vor dem Modell des Price Tower in Oklahoma City, entwarf mehr als 400 Gebäude. Die acht, die nun das UNESCO-Weltkulturerbe bilden, wurden zwischen 1905 und 1959 gebaut und zeigen die Vielseitigkeit Wrights: Unter ihnen sind neben dem Guggenheim-Museum ein Gotteshaus und mehrere Wohnhäuser.
Fallingwater
Die Villa Fallingwater im Bundesstaat Pennsylvania ist eines der außergewöhnlichsten Wohnhäuser Amerikas. Wright entwarf es für den Kaufhausbesitzer Edgar Kaufmann. Der hatte sich eigentlich ein Haus mit Blick auf den Wasserfall gewünscht, aber sein Architekt setzte sich durch. Das American Institute of Architects nannte Fallingwater das "beste Werk amerikanischer Architektur aller Zeiten".
Frederick C. Robie House
Das Robie House, ein Wohngebäude in der Nähe der University of Chicago, ist ein Beispiel für den "Prairie Style", in dem Wright viele Gebäude entwarf. Prärie-Häuser zeichnen sich durch ihre natürlichen Bauelemente wie unbearbeiteten Stein aus und sind flach gehalten. Wright war ein Fan von Gebäuden, die sich ihrer natürlichen Umgebung anpassen.
Taliesin West
Ein weiteres Beispiel für den "Prairie Style" ist Wrights eigenes Wohnhaus und Atelier Taliesin West im US-Bundesstaat Arizona. Im Gegensatz zum Robie House steht dieses Gebäude aus dem Jahr 1937 tatsächlich in der Prärie. Unter der Sonne Arizonas verbrachte Wright seine Winter.
Taliesin
Das Sommer-Gegenstück zum Prärie-Haus in Arizona ist Taliesin in Wisconsin. In dem Bundesstaat im Mittleren Westen der USA wurde Wright 1867 geboren. 1914 erlangte Wrights Sommerwohnsitz traurige Berühmtheit, als einer seiner Angestellten dort sieben Menschen, unter anderem Wrights Geliebte, mit einer Axt tötete und das Haus in Brand steckte.
Aline Barnsdall Hollyhock House
Das auffällige Hollyhock House in Los Angeles wurde nach einem Entwurf Wrights von 1919 bis 1921 für die Öl-Erbin Aline Barnsdall Hollyhock gebaut. Da Wright zur gleichen Zeit das Imperial Hotel in Japan entwarf, beaufsichtigte sein Sohn Lloyd Wright die Arbeiten in LA. Eine Besonderheit: Das Haus hat an der Außenseite nur kleine Fenster, Licht fällt hauptsächlich durch den Innenhof hinein.
Herbert and Katherine Jacobs House
Wright baute das Einfamilienhaus, auch bekannt als Jacobs I, 1937 für seinen Bekannten Herbert Jacobs. Jacobs hatte Wright herausgefordert, ein Haus für 5000 Dollar (heute rund 89.000 Dollar) zu bauen. Wright überschritt sein Budget nur um 500 Dollar. Schon nach wenigen Jahren wurde das Haus mit zwei Schlafzimmern für Familie Jacobs zu klein und Wright baute ihnen ein zweites Haus: Jacobs II.
Unity Temple
Der Unity Temple in Oak Park im US-Bundesstaat Illinois ist eines von 10 Gotteshäusern, die Frank Lloyd Wright entwarf, aber das einzige auf der Weltkulturerbe-Liste. Wright baute es für die Unitarian Universalist Church, der auch seine Familie angehörte. Das Gebäude hat keine Fenster im Erdgeschoss, so bleibt der Straßenlärm draußen. Licht kommt von Fenstern im Dach und im Obergeschoss.