1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KlimaGlobal

Frachtschiffe sollen klimaneutral werden

7. Juli 2023

Im Kampf gegen den Klimawandel muss die Seeschifffahrt weltweit ihre Treibhausgasemissionen bis etwa 2050 auf Null reduzieren. Deutschland begrüßt den Beschluss der Weltschifffahrtsorganisation.

https://p.dw.com/p/4Tb8Y
Deutschland Wirtschaft l Containerschiffe in Deutscher Bucht l Rückstau Hamburger Hafen
Die internationale Seeschifffahrt transportiert etwa 90 Prozent der weltweit gehandelten Güter und verursacht fast drei Prozent der globalen CO2-Emissionen Bild: Hinrich Bäsemann/picture alliance

Die Weltschifffahrtsorganisation (IMO), eine Unterorganisation derVereinten Nationen, hat neue Zielvorgaben für die Reduzierung des CO2-Ausstoßes vereinbart: Zunächst sollen Frachtschiffe bis 2030 weltweit mindestens 20 Prozent weniger Treibhausgas ausstoßen.

Bis 2040 sollen es dann mindestens 70 Prozent weniger sein, wie aus einem Beschluss der IMO-Mitgliedstaaten hervorgeht. Als Vergleichsjahr dient 2008. Bis 2050 soll der Sektor klimaneutral sein. Außerdem sieht der neue Klimaschutz-Fahrplan einen Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 ab 2027 vor sowie globale Standards für klimafreundliche Treibstoffe. Allerdings sind die Zielvorgaben nicht verpflichtend.

BG Deutschland neue Bundesregierung
Verkehrsminister Volker Wissing: Nun geht es darum, die Ziele mit konkreten Maßnahmen zu unterlegenBild: Michael Kappeler/picture alliance/dpa

Vertreter von 100 IMO-Mitgliedstaaten hatten in dieser Woche am Sitz der Organisation in London beraten. Bundesverkehrsminister Volker Wissing lobte die vereinbarte Klimaneutralität bis 2050, die mit "ambitionierten Zwischenzielen" unterlegt worden sei. Nun gelte es, die Ziele "mit konkreten Maßnahmen" und mit Leben zu füllen, erklärte er.

Auch der Koordinator der deutschen Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft, Dieter Janecek, begrüßte die Einigung und sprach von einem klaren Reduktionspfad. "Das ist ein richtiger und wichtiger Schritt."

Unzufriedene Umweltschützer

Umweltschützer dagegen kritisierten die neuen vereinbarten Zielvorgaben der IMO als enttäuschend. "Das Ambitionsniveau des Abkommens liegt weit unter dem, was notwendig ist, um die globale Erwärmung unter 1,5 Grad zu halten, und der Wortlaut des Textes ist vage und unverbindlich", beklagte die Clean Shipping Coalition.

Eine Gruppe von pazifischen Inselstaaten, die besonders vom Klimawandel bedroht sind, hatte mit Unterstützung von Kanada und den USA eine Zielsetzung von 96 Prozent weniger CO2-Ausstoß bis 2040 gefordert. Klimaschützer sprachen sich hingegen dafür aus, bereits bis zu diesem Zeitpunkt Klimaneutralität in der Seeschifffahrt zu erreichen.

Auf der anderen Seite bremsten wichtige Exportländer wie China, Brasilien und Argentinien. Sie führten an, dass von strengen Zielen vor allem die reichen Länder profitieren würden.

uh/hf (dpa, afp, rtr)