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Flüchtlingszahlen in Griechenland steigen

14. Oktober 2019

Nach UN-Angaben ist die Zahl der Migranten, die nach Europa kommen, insgesamt gesunken. Doch während in Italien und Spanien seit Januar deutlich weniger Geflüchtete ankamen, sind es in Griechenland wieder mehr geworden.

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Die Lage der Flüchtlinge auf Lesbos
Eine afghanische Familie bei ihrer Ankunft auf Lesbos (September 2019)Bild: DW/D. Tosidis

Mehr als 80.000 Flüchtlinge und Migranten sind laut einem Bericht des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR zwischen Januar und September 2019 über das Mittelmeer nach Europa gekommen. Damit haben im laufenden Jahr deutlich weniger Menschen die Flucht über das Mittelmeer gewagt. Zwischen Januar und September 2018 kamen laut UN etwas mehr als 102.000 Flüchtlinge und Migranten auf dem Seeweg nach Europa.

Am deutlichsten ging die Zahl der Ankünfte in Italien zurück. Nach rund 21.000 im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 2019 rund 7600. In Spanien wurde ein Rückgang um rund 46 Prozent verzeichnet, auf 23.200 Ankünfte. In Griechenland kamen dagegen vor allem seit Juli deutlich mehr Flüchtlinge und Migranten an. Insgesamt waren es rund 46.100 im Vergleich zu 37.300 im vergangenen Jahr. Allein im September 2019 erreichten mehr als 12.000 Flüchtlinge Griechenland - so viele wie in keinem anderen Monat 2018 und 2019.

Mehr Schutz für Flüchtlingskinder 

Wie das UNHCR schreibt, sollen zudem 1041 Menschen beim Versuch der Überfahrt nach Europa umgekommen sein oder vermisst werden. "Die Route von Libyen nach Europa ist nach wie vor die tödlichste: Dort wurden in diesem Jahr fast 63 Prozent der bisherigen Todesfälle auf See verzeichnet", heißt es in dem Bericht. 58 Prozent der Menschen, die Libyen über das Mittelmeer verlassen haben, wurden dort später wieder an Land gebracht.

Das UNHCR fordert die europäischen Staaten unter anderem dazu auf, den Schutz von Flüchtlings- und Migrantenkindern zu verbessern. In ganz Europa würden Minderjährige "in großen Zentren mit minimaler Aufsicht untergebracht, wodurch sie weiterem Missbrauch, Gewalt und psychischen Belastungen ausgesetzt werden und das Risiko steigt, dass sie weiterziehen oder verschwinden", so die Direktorin des UNHCR-Europabüros, Pascale Moreau. Kinder sollten nicht länger bei der Einreise inhaftiert werden, ausgebildete Vormünder und Sozialarbeiter müssten ernannt sowie Bildungsmöglichkeiten für die Kinder sichergestellt werden.

ie/ww (dpa, kna)