Flutkatastrophe: Die dringend benötigte Hilfe
Ob aus der Luft, mit Booten oder in den zerstörten Häusern. Tausende Helfende stehen den Menschen in den vom Hochwasser gebeutelten Gebieten in NRW und Rheinland-Pfalz zur Seite.
Eine der schlimmsten Flutkatastrophen in der deutschen Geschichte
Mehr als 100 Menschen sind nach den starken Regenfällen im Westen Europas und dem daraus entstandenen Hochwasser gestorben. Vor allem die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat es schwer getroffen. Es ist die schlimmste Naturkatastrophe seit langem. Rettungsaktionen laufen in viele Orten noch - viele Menschen werden noch vermisst oder sind noch in gefluteten Häusern gefangen.
Häuser wurden zu Todesfallen
Einige Regionen in NRW sind immer noch geflutet. An anderen Stellen werden die Schäden sichtbar. Das Wasser hat sogar Gas-Pipelines zerstört. Obwohl Rettungskräfte Bewohner warnten, in einsturzgefährdete Häuser zurückzukehren, suchten manche auf eigene Faust nach Angehörigen oder Freunden. So entwickelten sich manche Häuser zu Todesfallen, als sie plötzlich einstürzten.
Den Weg freimachen
Die Todeszahl steigt fast stündlich. Tausende Freiwillige, Feuerwehrleute und sogar rund 900 Soldatinnen und Soldaten beteiligen sich an Rettungen oder Aufräumarbeiten. Die Menschen befürchten, dass sie noch mehr Opfer finden, wenn sich das Wasser komplett zurückgezogen hat. Erst dann wird sich die schreckliche Bilanz der Fluten in Gänze zeigen.
Leben retten aus der Luft
Jede Sekunde hätte das Haus einstürzen können - und so mancher war noch darin gefangen. In kleinen Orten wie Schuld und Heimerzheim haben die Fluten Straßen und Bahngleise zerstört. Die Bewohner waren von der Außenwelt abgeschottet. In einigen Extremsituationen mussten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sowie Bundeswehr-Soldaten Menschen von ihren Dächer per Helikopter retten.
Schaulustige, nein danke!
Einsätze rund um die Uhr, Leichen bergen, Menschen retten: Während Rettungskräfte erschöpft sind, warnt die Polizei eindringlich vor "Hochwasser-Tourismus". Schaulustige sollen bitte fernbleiben. "Das Eine ist, dass sie betroffene Anwohner sich in ihren Vorgärten wie im Zoo fühlen lassen", sagte Lars Brummer vom Polizeipräsidium Koblenz. "Das Andere ist, dass sie Rettungswege behindern können."
Große Hilfsbereitschaft
Hunderte Familien haben alles verloren und sind jetzt obdachlos. Städte wie Köln und Bonn haben Notunterkünfte für Evakuierte organisiert. Hilfsorganisationen sammeln zudem Spenden und suchen Freiwillige, die bei den Aufräumarbeiten mit anpacken.
Riesiger finanzieller Schaden
Erst Corona, jetzt die Flut: Medien berichten von katastrophalen Schäden an Straßen, öffentlichen Gebäuden, aber auch in privaten Unternehmen. Die Finanzministerin von Rheinland-Pfalz, Doris Ahnen, hat den Flutopfern Steuererleichterungen zugesagt. In Zeiten, in denen schon die Corona-Pandemie so mancher Familie den Boden unter den Füßen weggerissen hat, brauchen viele vielleicht noch mehr Hilfe.