Flugbegleiter drohen mit Streiks
12. April 2012Die Flugbegleitergewerkschaft UFO droht damit, am 3. Juni die Eröffnung des neuen Großflughafens Berlin-Brandenburg zu bestreiken. Die von der UFO (Unabhängige Flugbegleiter Organisation) vertretenen Stewards und Stewardessen würden in den Ausstand treten, wenn ihre Forderungen in den in der nächsten Woche beginnenden Tarifverhandlungen nicht erfüllt werden.
Die bei der Lufthansa beschäftigten Flugbegleiter befürchten, schon bald durch billigere Leiharbeiter ersetzt zu werden. Die Firma Aviation Power, an der die Lufthansa zu 49 Prozent beteiligt ist, soll für die deutsche Airline bis zu 240 Stewards und Stewardessen anstellen, die zu geringeren Löhnen die Arbeit der bei der Lufthansa selbst angestellten Flugbegleiter übernehmen sollen. Dagegen wehrt sich UFO bereits gerichtlich und will das auch zum Thema in den Tarifverhandlungen machen.
Ein interessanter Termin
Die Firma Aviation Power hat Stellenanzeigen veröffentlicht, über die sie nach Flugbegleiterpersonal sucht. Die Firma verspricht den Bewerbern nach einer "kurzen Trainee-Phase" eine Festanstellung. Die ersten Trainingskurse sollen bereits im März begonnen haben, die Lufthansa wäre also bald in der Lage, Aushilfspersonal einsetzen zu können.
Für die Gewerkschaft, die bei den Tarifverhandlungen in Bad Homburg eine Lohnerhöhung von mehr als drei Prozent erreichen will, ist das Thema Leiharbeit von großer Bedeutung. UFO, befürchtet, dass der Einsatz von Leiharbeitern in der Kabine bei der Lufthansa noch ausgebaut werden soll.
Am Donnerstag hat UFO-Vorstand Nicoley Baublies den Kampfeswillen der Flugbegleiter betont. "Streiks sind nie auszuschließen", sagte er, aber "wir wollen erstmal verhandeln." Die Lufthansa, so Baublies weiter, müsse jedoch "relativ bald" mit einer Verschärfung des Arbeitskampfes rechnen. Der 3. Juni als Streiktag sei auf jeden Fall interessant, fügte er hinzu. Den Eröffnungstag des Berliner Flughafens schaue sich die Gewerkschaft genau an.
dk/uh (dpa/dapd)