Deutscher Buchpreis 2015
16. September 2015In den Romanen, die für das Finale nominiert sind, gehe es um familiäre Fluchtwege und interkontinentale Flüchtlingsschicksale, um einstige ideologische Kämpfe und dem Abschied davon, um Varianten männlicher Liebe und weiblichen Ringens mit der Macht, sagte die Jury-Sprecherin und freie Literaturkritikerin Claudia Kramatschek. Die sechs ausgewählten Romane hielten der Gesellschaft der Gegenwart noch im Gewand der Historie einen erhellenden Spiegel vor, so Kramatschek am Mittwoch (16.09.2015) in Frankfurt am Main.
Jenny Erpenbeck, Rolf Lappert, Inger-Maria Mahlke, Ulrich Peltzer, Monique Schwitter und Frank Witzel für den Deutschen Buchpreis nominiert
Nominiert wurden die Romane von Jenny Erpenbeck "Gehen, ging, gegangen" (Verlag Knaus, August 2015), Rolf Lappert "Über den Winter" (Carl Hanser), Inger-Maria Mahlke "Wie Ihr wollt" (Berlin Verlag), Ulrich Peltzer "Das bessere Leben" (S. Fischer), Monique Schwitter "Eins im Andern" (Droschl) und Frank Witzel "Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969" (Matthes & Seitz).
Jede Menge Titel gesichtet
Die sieben Jurymitglieder haben nach Kramatscheks Angaben seit Ausschreibungsbeginn 199 Titel von Verlagen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich gesichtet. Sie alle sind zwischen Oktober 2014 und September 2015 erschienen.
Die Shortlist wurde aus einer 20 Romane umfassenden Longlist zusammengestellt. Nicht ins Finale haben es die neuen Romane von prominenten Autoren wie Clemens J. Setz, Ilija Trojanow und Feridun Zaimoglu geschafft.
Die sechs nominierten Autoren erfahren erst am Abend der Preisverleihung, am 12. Oktober an wen der Preis geht. Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels seit 2005 jährlich zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse den besten deutschsprachigen Roman des Jahres aus. Der Preisträger erhält 25.000 Euro, die fünf Finalisten jeweils 2.500 Euro.
kk/suc (epd, dpa)