Filmfestival DOK Leipzig eröffnet
30. Oktober 2017Das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm DOK Leipizg ist am Montag (30.10.2017) mit dem Film "Betrug" von David Spaeth (Bild oben) eröffnet worden. Er handelt von einem Hochstapler aus Halle an der Saale, der die Kontrolle über seine Täuschungen verliert und schließlich in die Kriminalität abrutscht. Gleichzeitig hinterfragt der Film das bürgerliche Statusdenken und den Druck, dazugehören zu müssen. "Betrug" ist die erste von 113 nationalen und internationalen Premieren im Programm, das insgesamt aus 340 Filmen aus 57 Ländern besteht und bis zum 5. November läuft.
Filmfans können sich über soviele Premieren freuen,wie nie zuvor. Das Motto der diesjährigen Festwoche lautet "Nach der Angst" und spiele auf das an, "was wir gerade als Schattenseite der Globalisierung erleben", sagte Festival-Direktorin Leena Pasanen im Interview mit dem MDR. Dazu passt etwa der deutsche Beitrag von Regisseurin Sabine Michel, "Montags in Dresden", ein Porträt dreier Teilnehmer an den Pegida-Demonstrationen in Dresden.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters würdigte in ihrer Eröffnungsrede den Mut und die konsequent politische Haltung von Dokumentarfilmen. Gerade im Zeitalter unüberschaubarer digitaler Informationsfluten "brauchen wir den Dokumentarfilm mit seiner aufwendigen Recherche, seiner Erzählkunst und den atmosphärisch starken Bildern mehr denn je", betonte die Kulturpolitikerin in Leipzig.
Anne Clark auf der Leinwand und in der Jury
Im Rahmen des Festivals werden in verschiedenen Wettbewerben insgesamt 21 Preise vergeben; der mit 10.000 Euro am höchsten dotierte ist die Goldene Taube im Internationalen Wettbewerb "Langer Dokumentar- und Animationsfilm". In diesem Wettbewerb gehört die New-Wave-Künstlerin Anne Clark zur Jury. Sie wird im Rahmen des Festivals auch auf der Leinwand zu sehen sein: Der Film "Anne Clark - I'll Walk Out Into Tomorrow" läuft außer Konkurrenz im internationalen Programm. Alle Preisträger und Preisträgerinnen sollen bei der Preisverleihung am 4. November ausgezeichnet werden.
Das DOK Leipzig feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Es ist nach dem International Documentary Film Festival (IDFA) in Amsterdam das zweitgrößte Dokumentarfilmfestival Europas und hat traditionell den politischen Dokumentarfilm als Schwerpunkt.
ka/rey (dok-leipzig/MDR)