Fußball-WM im Advent
24. Februar 2015Die umstrittene Fußball-WM in Katar soll im Advent 2022 stattfinden. Zu diesem Entschluss kam in Doha eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des Weltverbandes FIFA, der Kontinentalverbände, der finanzstärksten Ligen und der Vereine. Die französische Nachrichtenagentur AFP meldet, das Eröffnungsspiel sei für den 26. November geplant und das Endspiel für Freitag, den 23. Dezember. Das Turnier würde sich damit auf die gesamte Adventszeit erstrecken.
Nach einem sechsmonatigen Konsultationsprozess sei diese Terminplanung die "brauchbarste" gewesen und habe die volle Unterstützung von allen sechs Kontinentalverbänden, argumentiert die FIFA. Die finale Entscheidung über den genauen Termin fällt das Exekutivkomitee des Weltverbandes im März. Außerdem befürwortet die sogenannte Task Force ein um einige Tage kürzeres WM-Turnier. Eine Reduzierung der Teilnehmer sei aber nicht geplant.
Vielfältige Interessen
Aufgrund der großen Hitze im Wüsten-Emirat Katar zur traditionellen WM-Zeit in den Sommermonaten Juni und Juli hatte die FIFA seit Monaten vergeblich nach einem neuen und konsensfähigen Termin gesucht. Widerstand gegen eine Austragung im Winter kam vor allem aus Europa - die Top-Ligen befürchten einen enormen Einfluss auf den Terminkalender der Klubwettbewerbe. Dort wurde zuletzt eine Vorverlegung lediglich um einige Wochen ins Frühjahr favorisiert.
Fußballgrößen wie Franz Beckenbauer hatten schon seit langer Zeit gesagt, dass die WM 2022 in Katar nicht im Sommer stattfinden kann. Doch die Suche nach einem Ersatztermin zog sich hin. Zu vielfältig sind die Interessen im Milliardengeschäft des internationalen Fußballs. Zähneknirschend mussten schließlich auch FIFA-Boss Joseph Blatter und sein Generalsekretär Jérôme Valcke eingestehen, dass eine Sommer-WM ein zu hohes Risiko ist. Mittlerweile verkauft Blatter den Wintertermin im November und Dezember als seine Idee. Der Vorschlag, im Januar und Februar zu spielen, ist für den Weltverband unrealistisch, da die Kollision mit den Olympischen Winterspielen auch die Sponsoren des Weltverbandes verschrecken würde.
asz/to (sid, dpa)