Festnahme im Nacktfoto-Skandal
16. März 2016Ein 36-jähriger Mann soll zugegeben haben sich zwischen November 2012 und September 2014 illegal Zugang zu mehr als 100 E-Mail-Konten verschafft haben. Dies teilte das FBI in Los Angeles (Ortszeit) mit. Die meisten Konten gehörten demnach weiblichen Prominenten. Von der Veröffentlichung intimer Fotos und Videos waren 2014 unter anderem Oscar-Preisträgerin Jennifer Lawrence (25), Schauspielerin Kirsten Dunst (33), das Model Kate Upton (23) und Sängerin Ariana Grande (22) betroffen.
Der 36-jährige Mann aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania gab der Behörde zufolge zu, sich mit sogenannten "Phishing-Mails" Zugang zu Computerdaten verschafft zu haben. Dabei handelte es sich um gefälschte E-Mails, die angeblich von Apple oder Google stammten. In den Mails fragte der Mann nach Usernamen und Passwörtern. Antworteten die Opfer, hatte er Zugriff auf ihre Email-Konten und somit auf Daten wie Fotos und Videos. In einigen Fällen habe er durch eine bestimmte Software auf den gesamten Inhalt der iCloud zugreifen können - ein Apple-Dienst, mit dem Daten online gespeichert werden können.
"Starke Passwörter nutzen"
"Wir sehen immer noch, dass Prominente und andere Opfer unter den Konsequenzen dieser Tat leiden. Wir können allen Internetnutzern nur raten, starke Passwörter zu nutzen und skeptisch zu sein, wenn sie auf E-Mails antworten, in denen sie nach persönlichen Informationen gefragt werden", sagte David Bowdich vom FBI. Dem festgenommenen Mann drohen bis zu fünf Jahre Haft. Ihm konnte den Angaben zufolge bisher allerdings nicht nachgewiesen werden, dass er die Nacktaufnahmen auch veröffentlicht hat.
Im Februar hatte sich ein Mann aus Oregon schuldig bekannt, Nacktfotos und "freizügige" Aufnahmen von 13 Menschen gestohlen haben, darunter nicht öffentlich genannte Prominente. Ihm drohen bei der Verkündung des Strafmaßes am 2. Juni bis zu fünf Jahre Haft.
stu/cr (ap, dpa)