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Ferrari-Durchmarsch in Startreihe eins

Calle Kops dpa
31. August 2019

Zwei Plätze in der ersten Startreihe machen Ferrari in Belgien Hoffnungen auf den ersten Saisonsieg. Im Qualifying von Spa-Francorchamps schafft es Youngster Charles Leclerc vor Sebastian Vettel auf Rang eins.

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Charles Leclerc fährt in seinem Ferrari (Foto: picture-alliance/AP Photo/F. Seco)
Bild: picture-alliance/AP Photo/F. Seco

Sebastian Vettel machte seinem Ärger über die verpasste Pole Position noch in seinem Ferrari Luft. "Was für ein Durcheinander!", schimpfte der viermalige Formel-1-Weltmeister nach dem Ende der Qualifikation für den Großen Preis von Belgien. In Spa-Francorchamps musste sich der 32-Jährige am Samstag mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Positionskämpfe vor der letzten schnellen Runde verhinderten eine bessere Ausgangslage für den Star der Scuderia. "Aber keine Ausreden! Es ist gut, dass wir zusammen in der ersten Reihe stehen", sagte Vettel später.

Scuderia-Teamkollege Charles Leclerc sicherte sich ganz überlegen den ersten Startplatz für das Rennen am Sonntag (Start 15.10 Uhr MESZ, ab 14.55 Uhr im DW-Liveticker) und lag mehr als sieben Zehntelsekunden vor Vettel. "Wir freuen uns auf das Rennen, wir haben eine gute Pace", sagte Vettel, der vor Weltmeister Lewis Hamilton im Mercedes landete. "Ferrari hat einen großartigen Job gemacht. Ich hoffe, dass wir morgen gegen sie kämpfen können", sagte Hamilton.

Hamilton bei spektakulärem Unfall unverletzt

Das Team von Lewis Hamilton arbeitet am Mercedes-Boliden (Foto: picture-alliance/dpa/F. Seco)
Alle Hände voll zu tun für die Mechaniker am Mercedes von Lewis HamiltonBild: picture-alliance/dpa/F. Seco

Der Brite erlebte nach einem folgenschweren Fauxpas einen ganz schwierigen Samstagnachmittag. Die Mercedes-Mechaniker hatten in den beiden Stunden vor der Jagd nach der schnellsten Runde Schwerstarbeit zu verrichten. Nach einem kleinen Fahrfehler war Hamilton im letzten Training in die Reifenstapel gekracht und hatte seinen Wagen dabei schwer beschädigt. Unter anderem brach die Vorderachse, Hamilton verletzte sich dabei nicht und entschuldigte sich schon am Funk für die Schäden. "Ich bin okay. Sorry, Leute", sagte der fünfmalige Weltmeister kleinlaut.

Den Silberpfeilen blieb für die Reparaturen etwas mehr Zeit als gedacht, denn nach einem Defekt am Williams von Robert Kubica musste die Qualifikation für mehrere Minuten unterbrochen werden. Hamilton kehrte sofort danach auf die Strecke zurück und konnte sich neben Stallrivale Valtteri Bottas in die zweite Reihe kämpfen. Der Finne Bottas schaffte es als Vierter knapp vor den Niederländer Max Verstappen im Red Bull. Nico Hülkenberg holte im Renault einen guten siebten Rang.

Leclerc stiehlt Vettel die Schau

Sebastian Vettel, Charles Leclerc und Lewis Hamilton (l.-r.) stehen nebeneinander (Foto: picture-alliance/dpa/B. Doppagne)
Sebastian Vettel, Charles Leclerc und Lewis HamiltonBild: picture-alliance/dpa/B. Doppagne

An der Spitze bestätigte der Monegasse Leclerc seine starken Vorstellungen aus den Übungseinheiten und sicherte sich bereits zum dritten Mal in diesem Jahr Rang eins, dem elf Jahre älteren Vettel gelang das erst einmal - im Juni in Kanada. "Im dritten Teil der Quali war es ein ziemliches Chaos und vor der letzten Kurve gab es einen Stau. Deswegen waren die Reifen nicht da, wo sie sein sollen", erklärte Vettel und gratulierte seinem Stallrivalen: "Aber egal, Charles hat einen besseren Job gemacht."

Trotzdem hat Vettel im Rennen die Chance, seinen Sieg aus dem Vorjahr zu wiederholen. Seitdem konnte er keinen Erfolg in der Motorsport-Königsklasse mehr einfahren. Ferrari, das auch schon seit einem Jahr auf einen Triumph wartet, stellte jedenfalls unter Beweis, dass das Auto auf dem welligen und anspruchsvollen Kurs unweit der deutschen Grenze am besten funktioniert. Allerdings sollen die Temperaturen innerhalb von 24 Stunden um rund zehn Grad fallen. "Es wird nicht leicht für uns. Auch wenn der Abstand heute groß ist, muss das morgen nicht so sein", sagte Leclerc.

Vor dem 13. von 21 Saisonläufen führt Hamilton in der WM-Gesamtwertung mit 250 Punkten souverän vor Bottas (188) und Verstappen (181). Vettel ist mit 156 Zählern nur Vierter.

ck/sw (dpa)