Fenster zur Vergangenheit
4. November 2014Per GPS oder Bildbeschreibung führt die App den Nutzer an insgesamt elf Originalschauplätze der Gedenkstätte Berliner Mauer. Wer am jeweiligen Standort angekommen ist, wechselt in den Kamera-Modus des Handys und richtet den Sucher auf das erklärte Ziel. Sofort erkennt die App das jeweilige Objekt oder Gebäude und blendet historische Videoaufnahmen ein.
Etwa an der Ruppinerstraße in Berlin-Mitte, wo sich 1961 eine Szene ereignete, deren Bilder um die Welt gingen: Mit einem Sprung über den Stacheldraht flüchtete Grenzpolizist Conrad Schumann noch während des Mauerbaus spontan in den Westen. Ein paar hundert Meter weiter, auf der Aussichtsplattform der Gedenkstätte, kann der Nutzer von oben die Sprengung der Versöhnungskirche 1985 miterleben. Kurze Infotexte ergänzen die Aufnahmen.
Die Augmented-Reality-Funktion der App ergänzt die Ausstellung der Gedenkstätte und macht sie für Besucher außergewöhnlich greifbar. Die technische Umsetzung ist größtenteils gelungen, im Test gab es beim Abspielen der Filme stellenweise kleinere Bugs, die jedoch nur die Bildästhetik einschränkten. Zur Orientierung war der angezeigte Bildausschnitt einfacher zu bedienen, da die App auf GPS sehr empfindlich reagierte.
Hier ein Video, das zeigt, wie die App funktioniert.
Fazit: Timetraveler bietet dem Nutzer zwar keine detaillierten Hintergründe, kann dafür aber die Fantasie anregen und trägt dazu bei, Besuchern der Gedenkstätte Berliner Mauer den historischen Ort erlebbar zu machen.
Android, iPhone, Preis: 1,79 €, Speicherplatz 60.4 MB, deutsch, englisch