Haben Russen die "New York Times" gehackt?
24. August 2016Computerhacker mit mutmaßlichen Verbindungen zum russischen Geheimdienst haben laut Berichten des US-Senders CNN und einiger Agenturen eine Reihe von Cyberangriffen auf US-Medien wie die Zeitung "New York Times" verübt. Die US-Bundespolizei und andere Stellen untersuchten die Vorfälle, werden amerikanische Behördenvertreter zitiert.
Eileen Murphy, Sprecherin der "New York Times", bestätigte, dass das Moskauer Büro der Zeitung in diesem Monat Ziel eines Hackerangriffs geworden sei. Es gebe aber keine Hinweise darauf, dass die Aktion Erfolg gehabt habe. Das interne System werde mit der entsprechenden Technik "ständig überwacht".
Clintons Partei ausspioniert?
CNN berichtete weiter, amerikanische Sicherheitsexperten vermuteten, dass die jüngsten Cyberattacken Teil einer Angriffsserie seien, die sich auch gegen die Demokratische Partei gerichtet habe. Das Wahlkampfmanagement der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton hatte Moskau vorgeworfen, sich in die E-Mails der Parteiführung gehackt zu haben.
Laut CNN und der Agentur AP sollen russische Hacker überdies versucht haben, in die Netzwerke der vielen politikwissenschaftlichen Institute in Washington einzudringen. Diese befassen sich vielfach mit Themen der nationalen Sicherheit und beschäftigen häufig ehemalige Regierungsmitarbeiter.
Die US-Regierung wurde in jüngster Zeit wiederholt Opfer von Cyberattacken. Anfang Juni 2015 war bekannt geworden, dass bei der Personalverwaltung der US-Regierung bei einem groß angelegten Hackerangriff persönliche Daten von Millionen aktiven und ehemaligen Regierungsangestellten abgerufen wurden. Nach Medienberichten soll dieser Angriff aus China gekommen sein.
SC/kle (APE, rtre, afp)