Fast 1000 Taifun-Überlebende gerettet
12. August 2009Auch mehrere Tage nach dem Durchzug des Taifuns "Morakot" über Taiwan ist die Zahl der bei mehreren Erdrutschen Verschütteten noch unklar. Nach Behördenangaben vom Mittwoch (12.08.2009) starben durch den schwersten Sturm in Taiwan seit über 50 Jahren mindestens 93 Menschen. Die Behörden gehen aber davon aus, dass diese Zahl weiter steigt. Hunderte Menschen werden noch vermisst.
Rettungseinsatz unter erschwerten Bedingungen
Die Rettungskräfte in Taiwan sind pausenlos im Einsatz, doch noch immer behindern schwere Regenfälle die Helfer. Vor allem im stark zerklüfteten südlichen Bergland der Insel sind zahlreiche Dörfer verschüttet und ganze Täler von der Außenwelt abgeschnitten. Besonders betroffen war die Region um das abgelegene Bergdorf Hsiaolin, das wie zwei Nachbarorte von einer gigantischen Schlammlawine zerstört worden war. Augenzeugenberichten zufolge sollen sich zum Zeitpunkt des Erdrutsches 500 bis 600 Menschen in Hsiaolin aufgehalten haben.
In der Nähe des Ortes konnten Rettungskräfte jedoch mehr als 700 Überlebende ausfindig machen, die sich in höher liegende Regionen gerettet hatten. Im Lauf des Tages wurden weitere 250 Überlebende entdeckt. Wegen der heftigen Regenfälle mussten die Rettungskräfte am Nachmittag jedoch ihre Versuche einstellen, weitere Dorfbewohner mit Hubschraubern in Sicherheit zu bringen.
Nachbarstaaten mitbetroffen
Im Zentrum und im Süden Taiwans sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums mehr als 17.000 Soldaten bei den Rettungsarbeiten im Einsatz. Auch Tage nach dem Durchzug des Taifuns waren noch etwa 30.000 Haushalte ohne Strom, rund 750.000 mussten ohne Trinkwasser auskommen. Auch auf den Philippinen und an der Südostküste Chinas hat "Morakot" eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Auf den Philippinen starben 22 Menschen, Tausende wurden obdachlos. In China wurden mehr als 6000 Häuser zerstört, mindestens sechs Menschen kamen durch den Taifun ums Leben. (tl/bu/afp/kna)