Falsche BVB-Plakate gegen Nazis
12. Mai 2019Im Fall von illegal aufgehängten Plakaten im Dortmunder Stadtgebiet hat die Polizei Ermittlungen zu den Urhebern eingeleitet. Unbekannte hatten an mehreren Standorten Poster mit teils drastischen Bekenntnissen gegen Nazis in Werbevitrinen aufgehängt, die Spielern und dem Trainer von Borussia Dortmund zugeschrieben wurden. Die Botschaften trugen die Logos des BVB und der Aussteiger-Organisation Exit, die beide eine Beteiligung an der Aktion dementierten.
Dem Bundesfamilienministerium, dessen Logo ebenfalls auf den Plakaten auftauchte, war von der Kampagne nichts bekannt, wie es am Sonntag mitteilte. Der Betreiber für Stadtmöbel, Wall, hat die Poster inzwischen entfernen lassen und Anzeige erstattet, wie eine Sprecherin am Sonntag sagte.
Borussia Dortmund distanziert sich
"Wir haben am Samstag den Hinweis auf die Plakate erhalten und sofort geprüft, ob sie von einem unserer Kunden stammen. Das war nicht der Fall", erklärte Unternehmenssprecherin Frauke Bank. Die Werbevitrinen seien unrechtmäßig geöffnet und bestückt worden. Allerdings habe es keine erheblichen Beschädigungen gegeben. "Eine illegale Nutzung unserer Anlagen kommt öfter vor. Ungewöhnlich sind hier die vielen offenbar gefaketen Logos."
Die Plakate mit Slogans wie "Lieber Schalkesieg als Nazikiez" mit dem Konterfei von Marco Reus, "Dauerkarten für Naziaussteiger" mit Trainer Lucien Favre oder "Lieber Ersatzbank als Rechtsaußen" von Rechtsverteidiger Lukasz Piszczek hatten vor dem Spiel von Borussia Dortmund gegen Fortuna Düsseldorf für Rätselraten gesorgt. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dementierte am Samstag eine Beteiligung des Vereins: "Ich habe gehört, dass es diese Fake-Plakate gibt. Wir haben nichts damit zu tun. Ob wir uns dagegen wehren können, weiß ich nicht."
Der Verein reagierte auf Twitter mit einem Statement: "Borussia Dortmund steht für den Kampf gegen Rassismus und distanziert sich klar von jeglicher Form von Diskriminierung. Der BVB ist aber nicht Urheber der sich zurzeit im Umlauf befindlichen Plakate." Eine ähnliche Erklärung gab es von der Organisation Exit.
asz/sw (dpa)