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Facebook verkündet: "Die Zukunft ist privat"

30. April 2019

Das Internetunternehmen Facebook wird auch seinen Chatdienst Messenger auf Komplett-Verschlüsselung umstellen. Das kündigte das weltgrößte Online-Netzwerk auf seiner Entwicklerkonferenz F8 in San José an.

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Facebook Messenger
Bild: Imago/ZUMA Press

Whatsapp, der andere Chatdienst von Facebook, hat bereits seit langem die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der grundsätzlich nur Absender und Empfänger die Inhalte sehen können. Beim Messenger verzichtete Facebook bisher darauf - unter anderem, um die Plattform besser für die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden öffnen zu können, wie es hieß.

Chatdienste nehmen Schlüsselrolle ein

Für die Übermittlung vertraulicher Informationen konnte man aber bereits in einen abgesicherten Modus gehen. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg treibt den Plan voran, das Online-Netzwerk stärker auf verschlüsselte Kommunikation auszurichten. Den Chatdiensten kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Mit einer neuen Funktion sollen Nutzer auch Freunde im Messenger einladen können, sich gemeinsam ein Video anzusehen. Das könnten eigene Videos, Clips aus dem Internet oder auch auf der Plattform verfügbare TV-Sendungen sein, hieß es.

20 Milliarden Nachrichten pro Monat

Der Messenger soll in diesem Jahr auch mit einer eigenen Desktop-App auf Windows- und Mac-Computern nutzbar werden. Nach aktuellen Zahlen kommt der Dienst auf rund 1,3 Milliarden aktive Nutzer im Monat, 410 Millionen davon verwenden auch den Videochat auf der Plattform. Zwischen Unternehmen und ihren Kunden würden 20 Milliarden Nachrichten pro Monat verschickt. Facebook hat mit Whatsapp und dem Messenger eine besonders starke Position bei Chatdiensten. Ein zentraler Konkurrent ist iMessage von Apple, das bisher allerdings nur auf Geräten des iPhone-Konzerns läuft.

USA San Jose Mark Zuckerberg
Verspricht mehr Sicherheit: Mark ZuckerbergBild: picture-alliance/AP Photo/M. Jose Sanchez

Facebook-Chef Zuckerberg versprach nach mehreren Datenskandalen in den vergangenen Monaten, den Schutz der Privatsphäre in den Mittelpunkt des Online-Netzwerks zu stellen. "Die Zukunft ist privat", verkündete er. Zugleich räumte Zuckerberg ein, er verstehe, dass viele nicht glaubten, dass Facebook es damit ernst meine. "Wir haben derzeit nicht die beste Reputation, was den Schutz der Privatsphäre angeht, um es freundlich zu formulieren."

Aber Facebook habe in der Vergangenheit immer wieder unter Beweis gestellt, dass das Online-Netzwerk sich verändern könne. Die Neuausrichtung werde auch Änderungen daran erfordern, wie das Unternehmen geführt werde.

Facebook steht bei Datenschützern seit langem in der Kritik wegen seiner weitreichenden Auswertung des Kundenverhaltens, dem Zusammenführen und Speichern privater Nutzerdaten - auch auf anderen Webseiten - und der kommerziellen Verwertung dieser Informationen.

cgn/jj (dpa, rtre)