Facebook gesteht Nutzern mehr Kontrolle zu
28. März 2018Facebook zieht erste Konsequenzen aus dem Skandal um die britische Analysefirma "Cambridge Analytica": Um den Mitgliedern "mehr Kontrolle über ihre Privatsphäre" zu geben, werde die Verwaltung der Daten vereinfacht, teilte der US-amerikanische Internetkonzern mit. Dafür werde der gesamte Bereich der Einstellungen überarbeitet, um Nutzern die Möglichkeit zu geben, Nachrichten und Informationen, die sie geteilt oder gesucht hätten, zu überprüfen und zu löschen.
Facebook "verstehen"
"Wir haben klar und deutlich vernommen, dass die Privatsphäre-Einstellungen und andere wichtige Funktionen zu schwer zu finden sind und dass wir mehr tun müssen, um die Menschen zu informieren", erklärten die Facebook-Managerinnen Erin Egan und Ashlie Beringer. Mit Blick auf den jüngsten Missbrauch von Nutzer-Informationen ergänzte Egan: "Die vergangene Woche hat uns gezeigt, wie viel mehr wir noch daran arbeiten müssen, unsere Regeln durchzusetzen und den Menschen zu helfen, zu verstehen, wie Facebook funktioniert und welche Optionen sie im Umgang mit ihren Daten haben."
Auch soll es bei Facebook künftig möglich sein, sämtliche Daten und hochgeladene Inhalte in Formaten wieder herunterzuladen, mit denen sie zu einem anderen Dienst verlagert werden können. Das gehört auch zu den Anforderungen der EU-Datenschutz-Verordnung, die am 25. Mai in Kraft tritt.
Massiver Wertverlust
Mitte März war bekanntgeworden, dass "Cambridge Analytica" Daten von 50 Millionen Facebook-Nutzern auf mutmaßlich unlautere Art eingesetzt hatte, um den Wahlkampf von US-Präsident Donald Trump zu unterstützen. Seither büßte das weltgrößte soziale Online-Netzwerk an der Börse fast 100 Milliarden Dollar an Marktwert ein - die bislang erfolgsverwöhnten Facebook-Anleger fürchten eine strengere Regulierung des Geschäfts.
wa/se (rtr, dpa, afp)