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Fünf Tote bei Messerangriff in Paris

3. Oktober 2019

Bei einer Messerattacke in der Pariser Polizeipräfektur sind fünf Menschen getötet worden. Bei den Toten handelt es sich um vier Polizisten und den Angreifer. Hintergrund könnte ein interner Konflikt sein.

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Frankreich | Polizei | Messerangriff
Bild: Reuters/P. Wojazer

Nach Angaben des Sekretärs der Polizeigewerkschaft Alliance Police Nationale, Loïc Travers, ging ein Mitarbeiter auf Kollegen los. Er verletzte vier Polizisten tödlich, bevor er im Polizeigebäude im Herzen von Paris von einem Polizisten gestellt und erschossen wurde. Bei den Opfern handele es sich um drei Männer und eine Frau, sagte der Pariser Chefermittler Rémy Heitz.

Innenminister Christophe Castaner erklärte, der Angreifer sei ein 45 Jahre alter Angestellter in der Verwaltung gewesen, der seit 2003 dort gearbeitet habe. Er sei vorher nie negativ aufgefallen.

Der Nachrichtensender BFM TV berichtete, der Angreifer sei vor kurzem zum Islam konvertiert. Wahrscheinlicher Hintergrund der Bluttat sei ein interner Konflikt innerhalb der Polizeibehörde. Der Bereich in der Nähe der Kathedrale Notre-Dame wurde weiträumig abgesperrt. Die Tat ereignete sich gegen 13 MESZ in der Polizeipräfektur. Der mutmaßliche Täter habe ein Keramikmesser benutzt, hieß es. Offizielle Angaben zu einem möglichen Motiv gibt es noch nicht.

Präsident Macron am Tatort

Der französische Präsident Emmanuel Macron und Innenminister Christophe Castaner begaben sich an den Tatort. Macron habe den Mitarbeitern der Polizeistation seine Unterstützung und Solidarität bekundet, verlautete aus Élyséekreisen. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo sprach den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl aus.

Erst am Mittwoch hatten Tausende Polizisten in Paris für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Mehrere Gewerkschaften hatten zu dem "Marsch der Wut" im Osten der Hauptstadt aufgerufen.

Nach Angaben der Organisatoren, der Polizeigewerkschaft Unité SGP Police, waren rund 27.000 Polizisten auf die Straßen gegangen. Wie der Nachrichtensender Franceinfo berichtete, gab es in der Polizei seit Jahresbeginn rund 50 Suizide. 

gri/kle (dpa, afp, ape, rtre)