EZB hält Leitzins auf Rekordtief
2. Oktober 2014Europas Währungshüter hatten den wichtigsten Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld erst vor einem Monat überraschend noch einmal um zehn Basispunkte gesenkt. Zur Begründung hatte EZB-Präsident Mario Draghi auf die anhaltend schwache Konjunktur und die Mini-Inflation im Euroraum verwiesen.
In der September-Sitzung hatte sich der EZB-Rat zudem auf einen höheren Strafzins von 0,2 Prozent für bei der Notenbank geparktes Geld verständigt. Das soll Banken dazu bringen, mehr Kredite an Unternehmen und Verbraucher auszureichen und so die Wirtschaft anzukurbeln. Der negative Einlagenzins bleibt zunächst unverändert.
Entlasten will die Notenbank Geschäftsbanken zudem über den Ankauf von Kreditpaketen (Asset Backed Securities/ABS) und Pfandbriefen. Erwartet wird, dass Notenbank-Präsident Draghi am Nachmittag in Neapel ausführen wird, wie das Programm genau aussehen soll. Ziel ist, die lahmende Kreditvergabe - gerade in Südeuropa - in Schwung zu bringen: Nimmt die EZB den Banken ABS-Pakete ab, hätten diese Institute neue Spelräume zur Vergabe von Krediten.
ul/wen (dpa, rtr)