Experten prüfen mögliche Spur zu MH370
3. März 2016Ein in Mosambik angespültes Flugzeugtrümmerteil wird nach Australien gebracht, um einen Zusammenhang mit dem 2014 verschwundenen Malaysia-Airlines-Flug MH370 zu prüfen. Experten sollen das Wrackteil dort untersuchen, wie der australische Verkehrsminister Darren Chester mitteilte. Der Fundort stimme mit Strömungsmodellen überein, die von den australischen Behörden nach dem Verschwinden des Flugzeugs genutzt worden seien. Australien koordiniert die Suche nach dem verschollenen Flieger im Indischen Ozean.
Das Wrackteil soll laut Chester jetzt von australischen, malaysischen und internationalen Experten untersucht werden. Sein malaysischer Kollege Liow Tiong Lai hatte zuvor gesagt, das Teil stamme mit "hoher Wahrscheinlichkeit" von einer Boeing 777 - auch die verschollene Passagiermaschine war eine Boeing 777. Der Minister warnte aber zugleich vor "unangemessenen Spekulationen" und übereilten Schlussfolgerungen. Ein amerikanischer Tourist hatte das 90 mal 70 Zentimeter große Bruchstück an einem Strand Mosambiks entdeckt.
Trotz großangelegter Suchaktionen in einem 80.000 Quadratkilometer großen Seegebiet ist bis heute rätselhaft, wo die Maschine der Malaysia Airlines geblieben ist. Der Jumbojet war am 8. März 2014 auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord von den Radarschirmen verschwunden. Die Spekulationen reichen von einer Entführung oder einem Pilotenfehler bis hin zu einem plötzlichen technischen Problem. Das Wrack wird im südlichen Indischen Ozean vermutet, wurde aber noch nicht gefunden.
Kurz vor dem zweiten Jahrestag des Verschwindens riefen Angehörige der Vermissten die Behörden zur Fortsetzung der Suchmaßnahmen auf. "Sie sollten nicht das Handtuch werfen und diesen Fall einfach als ungelöstes Rätsel zu den Akten legen", erklärte die Hinterbliebenen-Organisation Voice370. Falls die Ursache des Unglücks entdeckt würde, könne die Suche auch einen Beitrag zur Sicherheit im Luftverkehr leisten.
Der ostafrikanische Küstenstaat Mosambik liegt 2000 Kilometer weiter westlich als die Insel La Réunion, wo im vergangenen Sommer eine Flügelkappe angespült wurde. Experten sind sich sicher, dass sie zu MH370 gehört.
stu/jj (afp, dpa, rtr)