Ex-Premier wird Frankreichs Außenminister
11. Februar 2016Der frühere französische Premierminister Jean-Marc Ayrault wird neuer Außenminister des Landes. Frankreichs Staatschef François Hollande ernannte den 66-jährigen Sozialisten im Zuge einer Regierungsumbildung zum Nachfolger des scheidenden Chefdiplomaten Laurent Fabius, wie der Elysée-Palast mitteilte. Fabius soll Präsident des französischen Verfassungsrats werden.
Ayrault war zwischen 2012 und 2014 französischer Premierminister, bevor er von Manuel Valls abgelöst wurde. Der gelernte Deutschlehrer und ehemalige Bürgermeister von Nantes ist ein enger Vertrauter des Präsidenten. Ayrault hatte Hollande in dessen Wahlkampf unterstützt und wurde kurz nach dessen Amtseinführung 2012 zum Regierungschef ernannt - obwohl er damals keine Ministererfahrung mitbrachte. Doch im Amt des Premierministers blieb er eher blass. Nach dem Absturz der Sozialisten bei den Kommunalwahlen 2014 trat Ayrault zurück, um dem Präsidenten die Gelegenheit zum Neuanfang zu geben.
Die Grünen sind wieder da
Bei der jetzigen Kabinettsumbildung ließ Hollande viele wichtige Ministerposten unberührt. Die Grünen kehren aber in die Regierung zurück: Emmanuelle Cosse wurde zur neuen Wohnungsbauministerin ernannt. Für Staatsreformen wird Jean-Vincent Placé im Rang eines Staatssekretärs zuständig sein. Die Grünen waren im Frühjahr 2014 aus der Regierung ausgeschieden, weil sie nicht mit der Nominierung des zum rechten Sozialistenflügel gehörenden Valls zum Premier einverstanden waren.
Neue Kulturministerin wird Audrey Azoulay. Die bisherige Beraterin löst die glücklos agierende Fleur Pellerin ab. Der zur Linken zählende Jean-Michel Baylet übernimmt das Ministerium für ländliche Entwicklung. Mit der Kabinettsumbildung stellt Präsident François Hollande die Weichen für die Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr.
jj/cr (dpa, afp, rtr)