Ex-Innenministerin will Erdogan entmachten
25. Oktober 2017Ihre Partei werde die Gerechtigkeit in der Türkei zurückbringen, versprach Meral Aksener bei der Bekanntgabe der Gründung in der Hauptstadt Ankara. Die Demokratie in der Türkei sei bedroht, mahnte die 61-Jährige.
Aksener: "Ich werde Staatspräsidentin"
Mit der Mitte-Rechts-Partei "Iyi Parti", zu deutsch "Gute Partei", will Aksener bei den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen 2019 gegen Staatschef Recep Tayyip Erdogan und seine Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung AKP antreten. Auf Zurufe ihrer Anhänger, die sie in Ankara als zukünftige Ministerpräsidentin feierten, sagte Aksener selbstbewusst: "Ich werde Staatspräsidentin."
Die im westtürkischen Kocaeli geborene Politikern war in den 1990er Jahren kurzzeitig Innenministerin unter dem islamistischen Ministerpräsidenten Necmettin Erbakan. Später saß Aksener als Mitglied der ultranationalen Oppositionspartei MHP im türkischen Parlament. Nach einem Zerwürfnis mit Parteichef Devlet Bahceli kehrte die scharfe Erdogan-Kritikerin der MHP den Rücken.
Beim Verfassungsreferendum im April über die Einführung eines Präsidialsystems hatte sie für ein "Nein" geworben. Zahlreiche enttäuschte MHP-Mitglieder schlossen sich der Partei Akseners an. Es wird erwartet, dass die "Gute Partei" Stimmen sowohl von der MHP als auch der regierenden AKP und der oppositionellen CHP abziehen kann.
ww/sc (afp, dpa)