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Abdullah laut Teilergebnissen vorn

13. April 2014

Acht Tage nach der Präsidentenwahl in Afghanistan hat die Wahlkommission erste Zwischenergebnisse vorgelegt. Sie deuten auf eine Stichwahl zwischen Ex-Außenminister Abdullah Abdullah und seinem Rivalen Aschraf Ghani hin.

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Ein Mann stapelt Wahlurnen aufeinander (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Nach Auszählung von knapp zehn Prozent der abgegebenen Stimmen und Teilergebnissen aus 26 der 34 Provinzen liegt der frühere Außenminister Abdullah Abdullah knapp vorn, gefolgt von dem Wirtschaftsexperten Aschraf Ghani mit 37,6 Prozent, wie die Wahlkommission am Sonntag in Kabul mitteilte.

Endergebnis für Mai erwartet

Sollte kein Bewerber im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit erhalten, entscheidet eine Stichwahl am 28. Mai über den Nachfolger des amtierenden Präsidenten Hamid Karsai. Dieser darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr kandidieren. Das Endergebnis der Abstimmung vom vergangenen Wochenende wird für Anfang Mai erwartet.

Untersuchungen wegen Wahlbetrugs

Trotz Anschlagsdrohungen der radikalislamischen Taliban hatten am 5. April rund sieben Millionen Afghanen ihre Stimme bei der Präsidentenwahl abgegeben. Die Beschwerdekommission bestätigte inzwischen Wahlbetrug in "nicht geringem Ausmaß". Es liegen fast 1900 schriftliche Beschwerden vor, die überprüft werden.

Abdullah war bis 2006 Außenminister unter Karsai. Der 60-Jährige ist der einzige Halb-Tadschike unter den Kandidaten. Alle anderen Bewerber gehören der größten Volksgruppe der Paschtunen an. Bei der Präsidentenwahl vor fünf Jahren wurde Abdullah zweiter hinter Karsai. Er ist ein ausgesprochener Karsai-Kritiker. Seine Anhänger stammen vor allem aus der zweitgrößten Bevölkerungsgruppe der Tadschiken.

Ghani wurde 1949 in Kabul geboren und studierte in den USA. Bis 2004 war er Finanzminister in Karsais Übergangsregierung. Karsai betraute ihn ab 2011 damit, die Übernahme der Verantwortung durch die afghanischen Sicherheitskräfte von den internationalen Truppen zu organisieren. Der frühere Weltbank-Mitarbeiter ist zudem der einzige Wirtschaftsexperte im Kandidatenfeld.

uh/hf (dpa,afp)