Europas Automarkt weiter auf Talfahrt
17. April 2013Die Verbraucher in Europa haben einmal mehr einen großen Bogen um die Autohäuser gemacht. Im März fielen die Neuzulassungen in der Europäischen Union um 10,2 Prozent auf 1,3 Millionen Pkw, wie der europäische Herstellerverband ACEA mitteilte. Es war bereits der 18. Rückgang in Folge. Zwischen Januar und März wurden knapp drei Millionen Neuwagen verkauft - knapp zehn Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Folge der Krise sind teure Überkapazitäten, einzelne Hersteller haben bereits Werksschließungen angekündigt. Außerdem herrscht in Märkten wie Deutschland eine Rabattschlacht, dies wiederum drückt auf die Erträge.
Keine Besserung in Sicht
Für die nächsten Monate hatte die Branche ursprünglich mit einem Aufwärtstrend gerechnet - doch der scheint auszubleiben. "Auch in den kommenden Monaten erwarten wir wenig Rückenwind", sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche kürzlich. Die Stuttgarter stellen deswegen sogar ihre Gewinnprognose für 2013 auf den Prüfstand.
Europas größter Autobauer Volkswagen lieferte in den ersten drei Monaten konzernweit 7,5 Prozent weniger Autos in der EU aus als ein Jahr zuvor. Unangefochtener Marktführer bleiben die Wolfsburger trotzdem. Bei der Opel-Mutter General Motors sackten die Europa-Verkäufe 2013 bislang um knapp 13 Prozent ab.
Großbritannien ist der einzige Lichtblick
Europaweit stemmt sich praktisch nur der britische Markt dem Abwärtstrend entgegen: Im Vereinigten Königreich legten die Verkäufe im ersten Quartal um 7,4 Prozent zu. Dagegen sackten sie in Deutschland bislang um knapp 13 Prozent in den Keller.
Auf den weltweit größten Einzelmärkten sieht es dagegen deutlich besser aus: In den USA stieg der Absatz im März um gut drei Prozent. Auf dem wichtigsten Einzelmarkt China kletterte der Absatz nach Zahlen des dortigen Branchenverbandes CAAM sogar um 13 Prozent.
zdh/pg (dpa, rtr)