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Politik

EU will 150 Milliarden Euro für Afrika mobilisieren

10. Februar 2022

Über ihre neue Initiative Global Gateway will die Europäische Union das Geld für die Investitionen nach Afrika bringen. Ziel ist es, den internationalen Einfluss der EU zu steigern und China Konkurrenz zu machen.

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Senegal Ursula von der Leyen und Präsident Macky Sall
Ursula von der Leyen nutzt eine PK mit Senegals Präsident Macky Sall, um die Pläne der EU vorszustellenBild: Seyllou/Getty Images/AFP

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen präsentierte das 150 Milliarden Euro schwere Vorhaben bei einem Besuch im Senegal. Europa sei der größte und "zuverlässigste" Partner des afrikanischen Kontinents, sagte sie in der Hauptstadt Dakar.

Das Programm Afrika-Europa ist laut von der Leyen der erste Regionalplan unter der im Dezember gestarteten EU-Initiative mit dem Namen Global Gateway (Tor zur Welt), die den internationalen Einfluss der EU steigern soll. Das Projekt werde von Europa getragen, aber partnerschaftlich umgesetzt, betonte von der Leyen.

Gobal Gateway reicht weit über Afrika hinaus

Über Global Gateway sollen in den nächsten Jahren bis zu 300 Milliarden Euro in die Infrastruktur von Schwellen- und Entwicklungsländern weltweit investiert werden. Die EU will ihr Projekt zum Teil aus EU-Programmen finanzieren, unter anderem über die Europäische Investitionsbank (EIB).

Geplant sind beispielsweise Projekte zur Energieerzeugung mit klimaneutralem Wasserstoff in Afrika und eine neue Unterwasserkabelverbindung zum Datentransport zwischen der EU und Lateinamerika. Das Geld soll in den Ausbau von Straßen, Bahnlinien oder Internetverbindungen fließen sowie in die Bereiche Gesundheit, Bildung und Forschung.

Details zu Projekten in Afrika sollen in der kommenden Woche am Rande eines EU-Afrika-Gipfels in Brüssel vorgestellt werden.

Das Projekt macht Chinas Vorhaben für eine "Neue Seidenstraße" Konkurrenz, an dem die Volksrepublik schon seit Jahren in vielen Ländern arbeitet. Kritiker werfen anderen Investoren in Afrika wie etwa China und Russland oft Nachlässigkeit bei den Themen Umweltschutz und Menschenrechte vor. Vor allem China wird vorgeworfen, afrikanische Länder mit unbezahlbaren Krediten in Schuldenfallen zu locken. Peking weist dies mit dem Argument zurück, mit seinen Darlehen werde die Armut gelindert.

qu/mak (afp, dpa, rtr)