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Politik

EU verlängert Anti-Piraten-Mission "Atalanta"

28. November 2016

Die Mission EU Navor "Atalanta" geht vor dem Horn von Afrika gegen Piraterie vor. Jetzt wurde das Mandat zur Stabilisierung Somalias um zwei weitere Jahre verlängert. Die NATO zieht ihr Schiffe dagegen zurück.

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Dschibuti spanisches Kriegsschiff im Hafen
Bild: Getty Images/AFP/C. De Souza

Der EU-Rat teilte mit, dass die Schiffe und Flugzeuge der Mission EU Navor "Atalanta" bis zum 31. Dezember 2018 damit fortfahren sollen, in der Region Angriffe auf den Schiffsverkehr zu verhindern. Die NATO wird dagegen zum Jahresende ihre Parallelmission "Ocean Shield" einstellen und begründet dies mit dem deutlichen Rückgang der Piraterie.

Ziel: Stabiles Somalia

Aufgabe der Ende 2008 gestarteten EU-Mission sei es weiter, Akte von Piraterie und bewaffnete Raubüberfälle vor der Küste des Bürgerkriegslandes Somalia zu verhindern, erklärte der EU-Rat. Die Mission sei Teil einer umfassenderen Strategie der EU "für ein friedliches, stabiles und demokratisches Somalia". "Atalanta" schütze dabei auch Schiffe mit Hilfsgütern des Welternährungsprogramms und unterstütze andere EU-Missionen in der Region.

Die NATO verlängert ihre 2009 gestartete Mission "Ocean Shield" dagegen nicht mehr. Der letzte Flug eines dänischen Überwachungsflugzeuges fand bereits am 19. November statt, offiziell endet die Mission im Dezember.

Es habe seit Mai 2012 "keinen erfolgreichen Piratenangriff" mehr in der Region gegeben, sagte ein NATO-Vertreter. Für die Allianz habe die Mission "ihre strategischen Ziele erreicht". Das Militärbündnis stehe aber bereit, seinen Einsatz wieder aufzunehmen, sollte es zu einem Anstieg der Piraterie kommen.

NATO mit anderen Prioritäten

Ein NATO-Sprecher verwies auch auf andere strategische Prioritäten der Militärallianz. So habe das Bündnis als Antwort auf Russlands Vorgehen in der Ukraine seine Patrouillen in der Ostsee und im Schwarzen Meer verstärkt, erklärte er. Zudem unterstützte die NATO die EU in der Flüchtlingskrise im Mittelmeer.

Somalia liegt an einer der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt, die vom Mittelmeer über den Suez-Kanal ins Rote Meer und den Golf von Aden in den Indischen Ozean führt. Der EU-Mission "Atalanta" zufolge gab es in diesem Jahr bisher einen gescheiterten Angriff, nachdem 2015 kein einziger Fall von Piraterie verzeichnet wurde. Der Höchststand der Angriffe lag 2011 bei 176.

afp/rtr (rk/sti)