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EU rechnet mit einer Million Asylanträgen bis Jahresende

5. September 2023

Die Zahl der Asylanträge ist im ersten Halbjahr deutlich gestiegen. Mit fast einem Drittel gingen die meisten Gesuche wieder in Deutschland ein. Die zuständige EU-Behörde warnt vor einer Überlastung der Ämter.

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Deutschland | Flüchtlinge und Asylbewerber in Berlin
Asylbewerber vor einer Erstaufnahmeeinrichtung in Berlin-Reinickendorf (im Dezember)Bild: Paul Zinken/dpa/picture alliance

In der sogenannten EU+, also im Verbund von Europäischer Union, Norwegen und der Schweiz, sind in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 519.000 Asylanträge verzeichnet worden - und somit 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das berichtet die EU-Asylagentur EUAA mit Sitz in Malta.

Im Geltungsbereich der EU+ stellten hatten im Vorjahreszeitraum lediglich 409.000 Menschen einen Antrag auf internationalen Schutz gestellt. Die Agentur geht davon aus, dass im Gesamtjahr 2023 mehr als eine Million Anträge verzeichnet werden, wenn es bei dem aktuellen Trend bleibt.

Deutschland stemmt die meisten Anträge

Mit rund 30 Prozent entfiel der größte Anteil der bis Ende Juni gestellten Asylanträge auf Deutschland. Es folgen Italien und Frankreich. Die meisten Asylanträge stellten Menschen aus Syrien, Afghanistan, Venezuela, der Türkei und Kolumbien. Sie machten insgesamt rund 44 Prozent der Antragsteller aus.

Schleuserboot mit Migranten aus aus Eritrea, Libyen und dem Sudan auf dem Mittelmeer (17.06.2023)
Schleuserboot mit Migranten aus aus Eritrea, Libyen und dem Sudan auf dem Mittelmeer (im Juni)Bild: Joan Mateu Parra/AP/dpa

Geflüchtete aus der Ukraine werden in der Statistik gesondert aufgeführt. Nach Angaben der EUAA halten sich infolge des russischen Angriffskriegs derzeit etwa vier Millionen Menschen aus der Ukraine mit temporärem Schutz in den Ländern der EU+ auf.

Durch die gestiegene Zahl der Anträge stünden bei der Bearbeitung zahlreiche europäische Staaten "unter Druck", so die EUAA. Die Zahl der noch ungeklärten Asylgesuche sei im Vergleich zu 2022 um 34 Prozent gestiegen. Von den bearbeiteten Anträgen seien rund 41 Prozent positiv beschieden worden.

djo/AR (afp, dpa, kna)