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EU-Exportüberschuss mit den USA auf Rekordhöhe

15. Februar 2019

Trotz des angespannten Verhältnisses haben die Länder der EU wieder mehr Waren in den USA abgesetzt als umgekehrt. Für den neuerlichen Anstieg ist Deutschland dieses Mal aber nicht verantwortlich.

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Stahlproduktion in Deutschland
Stahl aus der EU wurde von den USA mit Strafzöllen belegtBild: picture-alliance/AP Photo/M. Meissner

Der Exportüberschuss der EU-Länder im Handel mit den USA hat sich 2018 ungeachtet der Kritik von Präsident Donald Trump deutlich erhöht. Die Ausfuhr von Waren in die weltgrößte Volkswirtschaft übertraf die Importe von dort um rund 140 Milliarden Euro. Das sind fast 17 Prozent mehr als 2017, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg mitteilte.

Grund für den Anstieg des EU-Handelsüberschusses im vergangenen Jahr war der kräftige Anstieg der Exporte in die USA. Sie wuchsen um acht Prozent auf gut 406 Milliarden Euro. Dagegen nahmen die Importe aus den USA lediglich um 3,9 Prozent auf knapp 267 Milliarden Euro zu.

EU-Kommissarin Cecilia Malmström
Verhandelt im Auftrag der EU mit Washington: Handelskommissarin Cecilia Malmström Bild: picture-alliance/dpa/V. Mayo

Unter den 28 EU-Ländern hatte Deutschland vergangenes Jahr mit 66,1 Milliarden Euro weiter den mit Abstand größten Handelsüberschuss gegenüber den USA. Allerdings stieg dieser im Vergleich zu 2017 nicht mehr, sondern verringerte sich um 400 Millionen Euro. Hauptverantwortlich für den EU-Zuwachs waren Irland, wo der Überschuss im Vergleich zu 2017 um 5,8 Milliarden Euro stieg, und Frankreich mit einer Erhöhung um 4,8 Milliarden Euro.

Trump hat die hohen Exportüberschüsse der Europäer wiederholt kritisiert. Er wirft ihnen unfaire Handelspraktiken vor. Stahl und Aluminium aus Europa wurden deshalb im vergangenen Jahr mit Strafzöllen belegt. Sonderzölle auf europäische Autos könnten folgen, falls die laufenden Verhandlungen zum Abbau von Handelsbarrieren scheitern.

Die EU-Kommission strebt ein "begrenztes" Handelsabkommen mit den USA an. Außenhandelskommissarin Cecilia Malmström plädiert dafür, Zölle auf Industriegüter einschließlich Autos abzuschaffen und Handelshürden bei technischen Standards zu beseitigen.

uh/stu (afp,rtr)

Deutsche Exporte in die USA gehen zurück