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Politik

Eskalation des Jemen-Konflikts auf See

3. Januar 2022

Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen haben vor der Küste Jemens ein Frachtschiff unter ihre Kontrolle gebracht. Laut Huthis hat das Schiff militärische Ausrüstung geladen. Das dementiert Saudi-Arabien.

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Jemen | Schiff von Houthi Rebellen gekapert
Das gekaperte Schiff auf einem Foto, das von den Huthi-Rebellen verbreitet wurdeBild: HOUTHI MEDIA OFFICE/REUTERS

Die "terroristische Huthi-Miliz trägt die volle Verantwortung für den kriminellen Akt der Piraterie", sagte Turki al-Maliki, Sprecher der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen. Er forderte die Huthis auf, "das Schiff sofort freizugeben". Andernfalls würden "die Koalitionskräfte alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, "wenn nötig auch der Einsatz von Gewalt".

Entführung auf hoher See

Die Rebellen hatten nach übereinstimmenden Meldungen der Konfliktparteien das Schiff in der Nacht zum Montag in ihre Gewalt gebracht. Laut saudischen Angaben war die unter Flagge der Vereinigten Arabischen Emirate fahrende "Rwabee" auf dem Rückweg von der jemenitischen Inselgruppe Sokotra zur saudischen Küstenstadt Dschisan. Das Schiff habe medizinisches Material zum Bau eines Feldkrankenhauses auf Sokotra geliefert. Dabei handele es sich unter anderem um Krankenwagen, medizinische Ausrüstung, Zelte sowie eine Feldküche und technisches Gerät, teilten die Saudis mit.

Jemen | Schiff von Houthi Rebellen gekapert
Laut Huthi ist auf diesem Foto militärisches Gerät auf der "Rwabee" zu sehen, verifizieren lässt sich das nichtBild: HOUTHI MEDIA OFFICE/REUTERS

Laut dem Huthi-Sprecher Mohammed Abdel Salam, der von einer "erfolgreichen und beispiellosen" Entführung sprach, handelt es sich um ein militärisches Frachtschiff. Das Schiff sei "ohne Genehmigung in jemenitische Gewässer eingedrungen" und habe "feindliche Handlungen" begangen, die die "Sicherheit und Stabilität des jemenitischen Volks" bedrohten, erklärte ein Sprecher auf Twitter. Das Schiff sei in den Hafen Salif bei Hudaida gebracht worden. Der rebellen-nahe Fernsehsender Al-Masirah zeigte Aufnahmen des Frachters mit Militärfahrzeugen sowie Waffen und Munition in einem Container. Mehrfach ist das Logo der saudischen Streitkräfte zu sehen. 

Stellvertreterkrieg im Jemen

Im Jemenkrieg greifen Saudi-Arabien und die Emirate mit Verbündeten seit 2015 die vom Iran unterstützten schiitischen Huthi-Rebellen an, die weite Teile Jemens unter ihrer Kontrolle haben. Der Konflikt spielt vor allem an Land. Die Militärallianz beschuldigt die Huthis aber auch, immer wieder Schiffe im Roten Meer anzugreifen, einem der meistbefahrenen Seewege der Welt, der zum Suezkanal führt.

qu/uh (dpa, afp, rtr)