ESA zeigt Babyfoto des Universums
Es zeigt die so genannte kosmische Hintergrundstrahlung, entstanden kurz nach dem Urknall. Die Daten für die "Himmelskarte" wurden während der "Planck"-Mission gewonnnen. Ein nach dem deutschen Physiker und Nobelpreisträger Max Planck benanntes Weltraumteleskop war im Mai 2009 ins All geschossen worden, um wie eine Zeitmaschine zurück in die Vergangenheit des Universums zu blicken. Dazu zeichnete der Satellit die kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung auf - die älteste Lichtstrahlung im All, die ihren Abdruck am Sternenhimmel zu einer Zeit hinterließ, als das Weltall erst 380.000 Jahre alt war.
Aus den neuen Daten lässt sich laut ESA auf ein Alter des Universums von 13,82 Milliarden Jahren schließen - das sind rund 80 Millionen Jahre mehr als bislang angenommen. Auch die Erkenntnisse über die Zusammensetzung des Alls wurden durch die "Planck"-Daten weiter präzisiert. Die "normale Materie", aus der Galaxien, Sterne und auch die Erde bestehen, trägt demnach lediglich 4,9 Prozent zur Massen- und Energiedichte des Universums bei. Auf die "dunkle Materie", die sich nur über den Einfluss ihrer Schwerkraft bemerkbar macht, entfällt ein Anteil von fast 26,8 Prozent - das ist fast ein Fünftel mehr als bislang angenommen. Hingegen fällt die rätselhafte "dunkle Energie", die für die immer schnellere Ausdehnung des Universums verantwortlich gemacht wird, weniger ins Gewicht als bisher vermutet.
wl/mm (dpa, afp)