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Es wird eng für Peter Bosz

Tobias Oelmaier
21. März 2021

Seit Wochen ist Bundesligist Bayer Leverkusen im Formtief. Nach dem 0:3 bei Hertha BSC wird sich Trainer Peter Bosz Lösungen einfallen lassen müssen. Sonst ist er seinen Job wohl los.

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Bundesliga - Hertha BSC  Berlin v Bayer Leverkusen | Trainer Peter Bosz (LEV)
Bild: Soeren Stache/dpa/picture alliance

"Ja", antwortete Leverkusens Trainer Peter Bosz schmallippig, aber bestimmt auf die Frage, ob er denn beim nächsten Bundesligaspiel noch auf der Bayer-Bank sitzen werde. Was sollte der Niederländer auch anderes sagen bei der Pressekonferenz nach dem 0:3 (0:3) seines Teams bei Hertha BSC? Schon die Kollegen von Sky hatten ihn nach der Partie gelöchert, ob er sich Gedanken um seinen Job mache. Da war er noch ausgewichen, sagte, er mache sich Gedanken um die Leistungen seiner Mannschaft. Die hatte ja schon am vorigen Wochenende mit 1:2 gegen Bielefeld verloren, das wie die Hertha gegen den Abstieg kämpft.

Die Fachwelt ist sich eigentlich einig: Bayer Leverkusen müsste von seinen personellen Möglichkeiten her weiter oben in der Tabelle stehen als aktuell auf dem sechsten Platz. "Wir hätten allein in der ersten Halbzeit zwei Tore machen müssen", hatte Bosz als Erklärung für die zehnte Pflichtspielniederlage in diesem Jahr parat. "Wenn man im Fußball gewinnen will, muss man Tore schießen und Tore verhindern. Beides haben wir heute nicht gut gemacht".

Hoffen auf Schalke

In der Tat wirkte vor allem die Abwehr der Leverkusener gegen die Berliner Kellerkinder besonders in der ersten Hälfte vogelwild. Bosz' Landsmann Deyovaisio Zeefuik nutzte bereits in der 4. Minute seine erste Torchance per Schlenzer an den Innenpfosten zum 1:0 für die Berliner. Doch statt den Weckruf zu hören, schlief die Defensive des bis dahin noch Champions-League-Anwärters weiter. Die Treffer von Matheus Cunha nach einer überragenden Kombination im Bayer-Strafraum (26.) sowie von Jhon Cordoba (33.) aus dem Gewühl heraus waren die logische Folge.

Deutschland Bundesliga - Hertha BSC  Berlin v Bayer Leverkusen
Oft einen Schritt zu spät: Leverkusens Jeremie Frimpong (r.) gegen Hertha-Spieler Matheus CunhaBild: Soeren Stache/REUTERS

Weil auch vorne nichts Zählbares heraussprang, stand am Ende dieses aus Leverkusener Sicht verheerende 0:3, dem Torwart Lennart Grill wenigstens etwas Positives abgewinnen konnte: "Vielleicht brauchen wir mal so eine hohe Niederlage, um aufzuwachen." Es klang wie ein Seitenhieb Grills auf seinen Trainer, der es zurzeit offenbar nicht schafft, das Team aufzurütteln. Bereits vor dem Spiel hatte Sportdirektor Rudi Völler die Devise ausgegeben, dass man die Champions-League-Plätze nicht aus den Augen verlieren dürfe.

Für Bosz spricht jetzt nur noch die Hinrunde mit teilweise beeindruckenden Vorstellungen von Bayer 04 - und der Gegner nach der anstehenden Länderspielpause: Schalke 04. Sollte Bosz also die nächsten Tage überstehen, könnten die derzeit definitiv noch schwächeren Schalker Schlusslichter den Leverkusenern das ersehnte Erfolgserlebnis bescheren.