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Erster Rucksackbomber von London gefasst

28. Juli 2005

Einen der vier mutmaßlichen Täter der Londoner Attentate vom 7. Juli hat die Polizei nun verhaftet. Am Donnerstag nahm sie weitere neun Männer fest - allerdings keinen der drei noch flüchtigen Verdächtigen.

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Yasin Hassan Omar am 21. Juli in der U-BahnBild: AP

Anti-Terrorermittler haben am Donnerstag (28.7.) in London nach Polizeiangaben neun Männer festgenommen. Sie wurden laut Scotland Yard auf Grundlage der Anti-Terrorgesetze an zwei Adressen im Viertel Tooting im Süden der britischen Hauptstadt gefasst. Nach Informationen der Nachrichtenagentur PA soll unter den Festgenommenen aber keiner der drei noch flüchtigen Attentäter der fehlgeschlagenen Anschläge vom 21. Juli sein.

Einer von vier Verdächtigen in Haft

Ein vierter mutmaßlicher Attentäter war am Mittwoch in Birmingham gefasst worden. Die Londoner Polizei hatte am Abend bestätigt, einen der Rucksackbomber gefasst zu haben. Peter Clarke, Chef der Antiterroreinheit von Scotland Yard, teilte mit, dass der 24-jährige Yasin Hassan Omar festgenommen wurde. Er soll einer der vier verhinderten Selbstmordattentäter vom vergangenen Donnerstag (21.7.) sein. Nach den drei anderen Verdächtigen werde weiterhin gefahndet.

"Wichtige Entwicklung"

"Durch die heutige Operation sind wir höchst ermutigt", sagte Premierminister Tony Blair am Mittwoch. Er halte die Festnahme für eine "wichtige Entwicklung".

Bei der Verhaftung des gebürtigen Somaliers setzten die Beamten ein Betäubungsgewehr ein. Er wurde anschließend ins Londoner Hochsicherheitsgefängnis Paddington Green gebracht.

Die vier mutmaßlichen Attentäter von London
Die vier mutmaßlichen Attentäter von LondonBild: SO

Eine der wichtigsten Fragen ist nun, ob Omar der Polizei Informationen zu den drei anderen Terroristen geben wird, mit denen er in London versucht haben soll, Anschläge auf drei U-Bahnen und einen Bus zu verüben.

Bekannter Extremist

Omar kam nach Angaben des britischen Innenministeriums im Alter von zwölf Jahren als Sohn somalischer Asylsuchender nach Großbritannien und lebte seit sechs Jahren von staatlicher Hilfe in London. In seiner Nachbarschaft war er seit Jahren als Extremist bekannt, der die Terroranschläge vom 11. September 2001 öffentlich guthieß.

Nach Augenzeugenberichten sind die vier Selbstmordattentäter, deren Bomben am 21. Juli nicht gezündet hatten, am Tag darauf noch einmal in ihre Nordlondoner Wohnung zurückgekehrt. Die Polizei befürchtet, dass sie sich dort wieder mit Sprengstoff eingedeckt haben und nun neue Anschläge planen. "Sie sind in der Lage, wieder zu töten", sagte Scotland-Yard-Chef Sir Ian Blair. "Wir müssen sie finden." Auch andere Terrorzellen könnten wieder zuschlagen. (kas/kap)