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Zum ersten Mal Ebola in einer Metropole

15. Juli 2019

Die Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo hält an. Nun ist die Krankheit zum ersten Mal in einer Millionenstadt aufgetreten. Die Vereinten Nationen fordern mehr Geld für die Bekämpfung. 

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Ebola im Kongo
Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation und des Roten Kreuzes sind im Einsatz gegen die Ebola-Epidemie (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/Al Hadji Kudra Mliro

In der Stadt Goma im Kongo ist ein Mann an Ebola erkrankt. Es ist der erste bekannte Fall in einer Millionenstadt seit Beginn des Ebola-Ausbruchs im Ost-Kongo vor einem knappen Jahr. In der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu selbst leben rund 500.000 Menschen, im Großraum sind es aber mindestens doppelt so viele. Am Sonntagmorgen war der Mann aus der Provinz Süd-Kivu mit einem Bus dort angekommen, nachdem er durch die Stadt Butembo gereist war. Dort sind bereits etliche Menschen an Ebola erkrankt. 

Karte DR Kongo Ebola DE
Der infizierte Mann war zuvor durch die stark betroffene Stadt Butembo gereist

Risiko einer Ausbreitung "gering"

Eine Ausbreitung der Krankheit in Goma ist aber laut dem Gesundheitsministerium unwahrscheinlich. Der infizierte Mann konnte schnell isoliert und zur Behandlung nach Butembo zurückverlegt werden. Auch die anderen Busreisenden und der Fahrer wurden identifiziert und gegen die Krankheit geimpft. Außerdem wurde Goma laut einem Tweet des WHO-Generalsekretärs Tedros Adhanom Ghebreyesus bereits im vorhinein auf einen möglichen Ebola-Fall vorbereit.

Ein entsprechendes Behandlungszentrum und öffentliche Stationen zum Händewaschen wurden eingerichtet. Zusätzlich wurden 3000 Mitarbeiter im Gesundheitswesen in Goma gegen Ebola geimpft.

UN ruft zu Beteiligung an Bekämpfung auf

Die tödliche Krankheit war in der Demokratischen Republik Kongo im August letzten Jahres ausgebrochen. Seitdem gibt es rund 2400 bestätigte Fälle, gut zwei Drittel der Patienten starben an der Krankheit. Damit ist es seit der großen Epidemie 2014/2015 der schlimmste Ebola-Ausbruch.

Mark Lowcock, Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen, rief die UN-Mitgliedsstaaten dazu auf, hunderte Millionen Dollar zu investieren, um eine Ausbreitung zu verhindern. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters forderte er außerdem mehr Hilfe bei der Bekämpfung von Gewalt in der Region. Bei einer Konferenz in Genf kündigten die USA anschließend an, "in den kommenden Monaten mehr bereitzustellen", und auch die EU will weitere Investitionen prüfen.

Milizen greifen Helfer an 

Die Bekämpfung der Epidemie ist vor allem in den Provinzen Nord-Kivu und Ituri schwierig, weil bewaffnete Milizen die Helfer und Behandlungszentren angreifen. Mehrere dutzend Mitarbeiter wurden im Laufe des Jahres bereits verletzt oder umgebracht. Auch am vergangenen Wochenende wurden zwei Helfer eines Zentrums in Mukulia getötet. Die Angreifer sind noch nicht identifiziert, laut dem Gesundheitsministerium waren die Mitarbeiter aber in der Vergangenheit bereits bedroht und angegriffen worden. 

Auch in der Zivilbevölkerung ist das Misstrauen gegenüber den Helfern groß, viele verweigern Impfungen und Behandlungen. Die Vorbehalte werden vor allem durch Gerüchte, die von den Milizen gestreut werden, verstärkt. Um dagegen anzugehen, setzt das Gesundheitsministerium einheimische Mitarbeiter in den Behandlungszentren ein.

rku/as (dpa/afpd/rtre1/ape)