Erster Auftrag der "Falcon Heavy" geglückt
12. April 2019Die gegenwärtig stärkste Trägerrakete der Welt hat erstmals einen Auftrag absolviert und erfolgreich einen Satelliten ins All gebracht. Die "Falcon Heavy" des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX startete am Donnerstag (Ortszeit) vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida. An Bord war der 6,5 Tonnen schwere saudi-arabische Kommunikationssatellit "Arabsat 6a". 34 Minuten nach dem Start erreichte der Satellit seine Umlaufbahn in 36.000 Kilometern Entfernung zur Erde.
Die Erfolgsgeschichte geht weiter
Die drei Raketenantriebe waren zu diesem Zeitpunkt schon wieder auf der Erde: Zwei von ihnen landeten weniger als zehn Minuten nach dem Start auf dem Festland, ein dritter auf einem Drohnenroboterschiff vor der Küste Floridas. Diese sogenannten "Booster" basieren auf der Technik der "Falcon 9"-Rakete, mit der SpaceX seit 2012 als erstes privates Unternehmen überhaupt Frachtflüge zur Internationalen Raumstation ISS übernimmt. Auch ein unbemannter Testflug mit einer Astronautenkapsel dorthin war erfolgreich. Noch in diesem Jahr soll SpaceX erstmals eine Crew auf die ISS bringen. Durch die mehrfach verwendbaren Antriebsraketen will SpaceX die Kosten für Weltraummissionen senken.
Der kommerzielle Erstflug der "Falcon Heavy", der wegen starker Winde um einen Tag verschoben worden war, gilt nun als weiterer Wettbewerbsvorteil für SpaceX im Rennen mit anderen privaten Raumfahrtunternehmen. Konkurrenten sind unter Anderem die "United Launch Alliance" von Boeing und Lockheed sowie Blue Origin, an dem Amazon-Chef Jeff Bezos beteiligt ist. Der Erstflug der "Falcon Heavy" war vor gut einem Jahr, im Februar 2018. Damals war noch keine kommerzielle Fracht an Bord, sondern Werbung für Musks anderes Unternehmen - ein rotes Tesla-Elektroauto mit einer Astronautenpuppe am Steuer. SpaceX hat bereits Verträge über weitere Aufträge mit der US-Armee und anderen Privatunternehmen geschlossen. Das Unternehmen darf außerdem hoffen, an der nächsten Mondmission der NASA beteiligt zu werden.
ehl/kle (dpa, afp, rtr)