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Politik

Erste Spur nach Metro-Anschlag

3. April 2017

Nach der schweren Explosion in der U-Bahn von St. Petersburg gehen die Ermittler von einem terroristischen Hintergrund aus. Nach Angaben von kirgisischen Behörden stammt der Attentäter aus dem zentralasiatischen Land.

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Zerstörte U-Bahn in St. Petersburg (Foto: Getty Images/AFP/Str)
Bild: Getty Images/AFP/Str

St. Petersburg nach dem Anschlag

Bei dem Bombenanschlag in der U-Bahn von St. Petersburg sind nach jüngsten Angaben der russischen Behörden mindestens elf Menschen getötet worden. Mehr als 40 Verletzte würden noch in Krankenhäusern behandelt, teilte das Anti-Terror-Komitee am Montagabend mit.

Zwei Bomben, eine explodierte

Ein Sprengsatz war am Nachmittag in einer fahrenden U-Bahn tief unter dem Zentrum der Fünf-Millionen-Einwohner-Stadt explodiert - zwischen den Stationen Sennaja Ploschtschad und Technologisches Institut. Die Splitterbombe sei von einem Selbstmordattentäter gezündet worden, heißt es in aktuellen Agenturberichten. Die verdächtige Person sei 23 Jahre alt und komme aus Zentralasien, berichtet Interfax unter Berufung auf Sicherheitskreise. Sie habe Verbindung zu radikal-islamistischen Gruppen gehabt, die in Russland verboten seien.

Nach Angaben der Behörden in Kirgistan ist der Anschlag von einem Selbstmordattentäter aus dem zentralasiatischen Land verübt worden. Ein Sprecher des kirgisischen Geheimdienstes sagte der Nachrichtenagentur AFP in Bischkek, das Attentat sei von dem Kirgisen Akbarschon D. begangen worden. Der 1995 geborene Mann habe "wahrscheinlich" auch die russische Staatsangehörigkeit gehabt.

Auch an der Metro-Station Ploschtschad Wosstanija war eine Bombe deponiert worden. Dieser Sprengsatz wurde jedoch von Sicherheitskräften rechtzeitig entdeckt, er konnte unschädlich gemacht werden.

"Schockiert und betrübt"

Der russische Präsident Wladimir Putin, der sich zum Zeitpunkt der Explosion in einem Vorort St. Petersburgs aufhielt, übermittelte den Familien seine Anteilnahme. Die Sicherheitsbehörden würden die Explosion aufklären, versprach der Kremlchef.

Wladimir Putin legt Blumen nieder (Foto: AP)
Blumen für die Opfer: Präsident Putin am Ort des GeschehensBild: picture-alliance/AP Photo/D. Lovetsky

Der Weltsicherheitsrat verurteilte den Anschlag als "barbarischen und feigen terroristischen Angriff". Und UN-Generalsekretär Antonio Guterres ließ erklären: "Die Verantwortlichen dieser schrecklichen Tat müssen zur Rechenschaft gezogen werden." EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zeigte sich "schockiert und betrübt" und betonte: "Nichts kann solche barbarischen Handlungen rechtfertigen." US-Präsident Donald Trump verurteilte nach Angaben des Weißen Hauses in einem Telefonat mit Putin die Tat und bot volle Unterstützung bei der Jagd nach den Tätern an. Er habe zudem den Opfern und ihren Angehörigen sowie dem russischen Volk sein tiefstes Beileid ausgesprochen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich in einem Kondolenztelegramm an Putin entsetzt. Ihre Gedanken seien "bei den Familien der Todesopfer und bei den Verletzten, denen ich rasche Genesung wünsche", schrieb die Kanzlerin.

wa/stu (rtr, dpa, afp)