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Politik

Venezuela: Rotes Kreuz bringt Hilfslieferung

16. April 2019

Dringend benötigte Medikamente sind in Venezuela angekommen. Das Rote Kreuz hatte mit Präsident Maduro gerungen, Hilfe anzunehmen. Dieser hat nun zwar eingelenkt, bestreitet aber noch immer die dramatische Lage im Land.

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 Peter Maurer, Präsident des Internationalen Roten Kreuz (IKRK) (li.) trifft Venezuelas Präsident Maduro am 9. April 2019
Peter Maurer, Präsident des Internationalen Roten Kreuz (IKRK) (li.) trifft Venezuelas Präsident Maduro am 9. April 2019Bild: picture-alliance/AP/Miraflores Palace/M. Garcia

Das soll erst der Anfang sein: Die am Flughafen von Caracas angekommene Lieferung umfasse dringend benötigte Medikamente und medizinisches Material, sagte ein Beamter. Zugesagt hat das Internationale Rote Kreuz aber weitaus mehr. Vor einer Woche erklärte die Organisation, die humanitäre Hilfe für Venezuela deutlich auszuweiten. Demnach wolle man das Budget für die hilfsbedürftigen Menschen in dem Krisenstaat  auf rund 21,8 Millionen Euro erhöhen. Damit sollten 28 Krankenhäuser und acht Gesundheitszentren mit Notfallmaterial versorgt werden. 

Der Präsident des Internationalen Roten Kreuzes, Peter Maurer, war eigens in das südamerikanische Land gereist und hatte sich persönlich mit dem Präsidenten getroffen. Dieser erklärte sich zwar daraufhin bereit, Hilfe zuzulassen, bestreitet aber nach wie vor, dass eine humanitäre Katastrophe in seinem Land herrsche. 

Humanitäre Krise

Nach Angaben der Vereinten Nationen brauchen fast ein Viertel der 30 Millionen Venezolaner dringend Hilfe. Einem UN-Bericht zufolge sind 3,7 Millionen Menschen unterernährt und mindestens 22 Prozent der Kinder unter fünf Jahren chronisch unterernährt. 

Präsident Maduro hatte im Februar die Grenzen zu Kolumbien und Brasilien geschlossen, um zu verhindern, dass sein politischer Kontrahent Juan Guaido humanitäre Hilfe ins Land lässt. In Venezuela tobt ein erbitterter Machtkampf zwischen der sozialistischen Regierung und der bürgerlichen Opposition. Guaido hatte sich am 23. Januar 2019 zum Übergangspräsidenten ausgerufen. Inzwischen haben ihn mehr als 50 Länder als legitimen Interimsstaatschef anerkannt, darunter Deutschland.

Wirtschaft am Boden

Nach Angaben des Roten Kreuzes sind mindestens 300.000 Kinder akut unterernährt und brauchen Hilfe. Besorgt zeigte sich die Organisation über die anhaltende Gewalt, unter der vor allem die ärmere Bevölkerung leide. Das Land steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise, mit einem Mangel an Medikamenten und Lebensmitteln. Mehr als 3,4 Millionen der rund 32 Millionen Venezolaner haben bereits das Land verlassen. 

Die Organisation "Human Rights Watch" hatte Anfang April die Vereinten Nationen aufgefordert, für Venezuela eine humanitäre Krise auszurufen. Das Gesundheitswesen sei "komplett kollabiert" und damit sei die Kinder-und Müttersterblichkeit stark angestiegen, erklärte die Menschenrechtsorganisation. 

lh/fab (dpa, afp, epd)