Wettlauf im All
24. Oktober 2007Zum ersten Mal hat China am Mittwoch (24.10.2007) eine Mondsonde ins All geschickt. Der Start vom Raumfahrtzentrum Xichang in der südwestchinesischen Provinz Sichuanwurde wurde live vom staatlichen Fernsehen übertragen. Die Rakete "Langer Marsch 3A" soll die Sonde "Chang'e 1" zunächst in eine Erdumlaufbahn bringen, um während des Fluges technische Anpassungen vorzunehmen.
Am 1. November soll das Raumfahrzeug dann seine Umlaufbahn um den Mond erreichen und Fotos von der Mondoberfläche zur Erde senden. Die Sonde ist mit Stereokameras und Röntgenspektrometern ausgestattet, um ein dreidimensionales Bild der Oberfläche des Mondes zu erhalten. Sie soll den Erdtrabanten ein Jahr lang umkreisen und dabei auch mögliche Rohstoffvorkommen auf dem Mond erkunden.
Ehrgeiziges Mondprogramm
Der Erkundungsflug ist der erste Schritt eines ehrgeizigen chinesischen Mondprogramms, das die Landung eines Mondfahrzeuges und letztendlich eine Rückkehr mit Gesteinsproben vorsieht. 35 Jahre nach der letzten Mondlandung amerikanischer Astronauten mit Apollo 17 scheint das Interesse an dem Erdtrabanten nun neu geweckt zu sein. Denn eine Reihe von Staaten interessieren sich wieder für den Mond.
Der Beginn der chinesischen Mondmission folgte sechs Wochen nachdem Japan als erste asiatische Nation einen Satelliten in eine Umlaufbahn um den Mond geschickt hat. Tokio war aber vier Jahre hinter dem eigenen Zeitplan zurückgeblieben, den man sich ursprünglich gesteckt hatte.
Auch die USA und Indien planen Flüge
Auch die USA planen im kommenden Jahr den Flug einer Mondsonde. Voraussichtlich im April nächsten Jahres will auch Indien eine Sonde in den Weltraum schicken. Deutsche Forscher möchten 2012 eine Sonde zum Erdtrabenten schicken.
China verfolgt schon seit Jahren ein aufwendiges Raumfahrtprogramm, um mit den anderen Großmächten gleich zu ziehen. Das größte Entwicklungsland der Erde hatte 2003 als dritte Nation nach den USA und Russland aus eigener Kraft einen Astronauten ins All gebracht. (tos)